.

.

Freitag, 19. Oktober 2012


Under the harvest moon, 
When the soft silver
Drips shimmering
Over the garden nights,
Death, the gray mocker, 
Comes and whispers to you
As a beautiful friend
Who remembers.

   Under the summer roses 
When the flagrant crimson
Lurks in the dusk
Of the wild red leaves,
Love, with little hands,
Comes and touches you
With a thousand memories, 
And asks you  
Beautiful, unanswerable questions

(Carl Sandburg)

Herbstmond






Donnerstag, 18. Oktober 2012


Ich glaube,
dass wenn der Tod unsere Augen schließt,
wir in einem Lichte stehn, 
von welchem unser Sonnenlicht 
nur der Schatten ist.

(Arthur Schopenhauer)


Heimkehr



Wenn Entfernung und Zeit
die Erinnerung trügen,
bitter - wer weiß es nicht? -
ist es Zeit heimzukehren. 

Weil etwas dazwischen gestellt ist
zwischen das erste Bild und die Augen
das hart wandelt
Liebe in Fremdheit.

Doch heimkehren muss die Seele,
wie der Vogel im Herbst,
und den Schmerz von damals
aufsuchen und die vergangene Freude:

Die Wolke an einem goldnen
Morgen, einen purpurnen
Zweig vor der Mauer, Schatten
blau unter dem Mond.

(Luis Cernuda)





Mittwoch, 17. Oktober 2012


Ich will an nichts mehr denken
nur an dich und an dich
und an dich
aber ich kann nicht:
Die ganze Welt fällt mir ein

(Erich Fried)

Das Leichteste der Welt


Dienstag, 16. Oktober 2012

Zum Geburtstag meiner Mutter


Du musst denken, Tochter, wenn ich sterbe
nicht nur weinen, Liebe, wein nicht zu sehr
von mir bleibt, was ich an dich vererbe
sieh dich um - ich lebe um dich her

Als du klein warst, hast du leicht gefroren
da schon wärmten wir einander ganz und gar
du hast mich, ich habe dich geboren
und ich weiß nicht, wer ich vorher war

Du mußt wissen, Tochter, wenn ich sterbe
daß du mir mit deiner Trauer drohst
als ob ich vielleicht zuletzt verderbe
was doch sein muß, dieser eine Trost:

Daß es dich gibt, Tochter, meine Schöne
mir zwar ähnlich, doch von eigner Art
leb, daß ich mich mit dem Gehn versöhne
wenn du lebst, bleibt mir der Tod erspart


(Gisela Steineckert)


Für meine Mutter Ursula, die heute 65 Jahre alt geworden wäre. 

Montag, 15. Oktober 2012

Sonntag, 14. Oktober 2012

Samstag, 13. Oktober 2012


"Im Herbst sammelte ich alle meine Sorgen und vergrub sie in meinem Garten. Als der Frühling wiederkehrte -im April -, um die Erde zu heiraten, da wuchsen in meinem Garten schöne Blumen."

(Kahlil Gibran)

Freitag, 12. Oktober 2012

Amazing colorful Asia







Warten können
sich bereit halten
für das, was kommen soll
was werden wird.

Erwartung
offen aushalten
frei sein.

Vor der Einsamkeit
nicht fliehen
in die Einsamkeit
sich nicht flüchten.

Sich von Zeit zu Zeit
suchen
und
aushalten
und
der Heilung
eine Chance geben.

Verwundbar
widerstandsfähig
faszinierend
geheimnisvoll

die Schöpfung und alles
was zum Werden
bestimmt ist.

Wir erklären uns zu oft
gegenseitig
vieles wäre einfacher
mancher Wunden bedürfte es nicht.

Das Schweigen
unserer Betroffenheit
verrät
uns.

Ich weiß um ein Geschenk
mich fallenlassen zu dürfen
und nicht zu stürzen.

Nur so
vermag ich
immer wieder
aufzustehen.


(Margot Bickel)

Some nights are difficult for me, listen:
I want to talk about that hunger
that rises up in the old house;
I want to talk about the loneliness
that wakes at two a.m.
and stares at the deserted bed;
I want to talk about the sadness 
of old clothes in the flea market.
and the tongues lost in tiny children;
I want to talk about the woman
who said she would meet me
at the theater and the part of me
that still waits for her; I want
to talk about how bullies
hurt the sweet heart, how
the heart walks in sleep, how
the heart hides in the clock,
hides in the hands of strangers;
I want to talk about this:
the wedding dress that poetry wore
one morning in the apple trees
so long ago, when she came to me,
innocent, distressed, and lovely.


James Tipton

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Zuspruch. Mir


Mit kleinen Schritten, gemessen, gemessen,
Die Strecke Weges, die schwierig ist, gehn.
Das Schöne erinnern, das Schlechte vergessen
Und schweigend die Zeichen der Hoffnung verstehn.
Denn ohnedem ists nicht: Die Graugänse schreien.
Im Finsteren Tausende auf ihrem Zug
Verliern das Gesetz nicht, sich schützend zu reihen.
Und führen die Hoffnung mit sich im Flug.

(Eva Strittmatter)

Mittwoch, 10. Oktober 2012


There's a man who spoke wonders though I've never met him
He said, "He who seeks finds and who knocks will be let in"
I think of you in motion and just how close you are getting
And how every little thing anticipates you


Dienstag, 9. Oktober 2012


Wo lernen wir?
Wo lernen wir leben
und wo lernen wir lernen
und wo vergessen
um nicht nur Erlerntes zu leben?
Wo lernen wir klug genug sein 
die Fragen zu meiden 
die unsere Liebe nicht einträchtig machen
und wo lernen wir ehrlich genug sein 
trotz unserer Liebe
und unserer Liebe zuliebe 
die Fragen nicht zu meiden?
Wo lernen wir uns gegen die Wirklichkeit wehren
die uns um unsere Freiheit betrügen will
und wo lernen wir träumen
und wach sein für unsere Träume 
damit etwas von ihnen unsere Wirklichkeit wird ?

(Erich Fried)

Montag, 8. Oktober 2012

Samstag, 6. Oktober 2012

Freitag, 5. Oktober 2012

einmalige gelegenheit



leben - die einzige art,
blätter zu treiben,
auf dem sand nach luft zu schnappen,
sich emporzuschwingen auf flügeln;

ein hund zu sein
oder sein fell zu streicheln;

den schmerz zu unterscheiden
von allem, was nicht er ist;

in ereignissen platz zu haben,
in aussichten unterzukommen,
zwischen irrtümern den kleinsten zu suchen.

einmalige gelegenheit,
einen augenblick lang zu behalten,
worüber man
bei gelöschtem licht sprach;

und wenigstens einmal
über einen stein zu stolpern,
nass zu werden im regen,
die schlüssel im gras zu verlieren;

dem funken im wind mit den augen zu folgen;

und ständig etwas wichtiges
nicht zu wissen.

(wislawa szymborska)

Donnerstag, 4. Oktober 2012

“In my next life I want to live my life backwards. You start out dead and get that out of the way. Then you wake up in an old people's home feeling better every day. You get kicked out for being too healthy, go collect your pension, and then when you start work, you get a gold watch and a party on your first day. You work for 40 years until you're young enough to enjoy your retirement. You party, drink alcohol, and are generally promiscuous, then you are ready for high school. You then go to primary school, you become a kid, you play. You have no responsibilities, you become a baby until you are born. And then you spend your last 9 months floating in luxurious spa-like conditions with central heating and room service on tap, larger quarters every day and then Voila! You finish off as an orgasm!"

(Woody Allen)


the big show is inside my head. 

(kurt vonnegut)

“The only people for me are the mad ones, the ones who are mad to live, mad to talk, mad to be saved, desirous of everything at the same time, the ones who never yawn or say a commonplace thing, but burn, burn, burn like fabulous yellow roman candles exploding like spiders across the stars.” 

( Jack Kerouac, On the Road)

Mittwoch, 3. Oktober 2012

travelling is like flirting with life






                                   
Travelling is like flirting with life. 
It's like saying, i would stay and love you, 
but I have to go; this is my station. 
- Lisa St Aubin de Tera





Dienstag, 2. Oktober 2012

Shine


Traces




Traces of memories we leave in verse, 
Which capture moments in time, that
Become invisible, once they are gone.

Traces of what we are and do and can do, 
In our life from the day we are born, until
We die, a summation of hopes and fears.

Traces are the sticky air between, hope
Fulfilled and the fears conquered, while
Life flows slowly towards an endless sea. 

(Ian Beckett)


Montag, 1. Oktober 2012


“The trick is to keep exploring and not bail out, even when you find out that something is not what you thought. Nothing is what we thought. Emptiness is not what we thought. Neither is mindfulness or fear. Compassion. Love. Courage. These are code words for things we don’t know in our minds, but any of us could experience. These words point to what life really is when we let things fall apart and let ourselves be nailed to the present moment.”
(Pema Chodron)

Sonntag, 30. September 2012

Kopf und Herz


Es ist nicht immer leicht,
an Jahren zu gewinnen
und nicht traurig zu sein
über den Anblick von Ruinen,
die einmal Häuser waren,
in denen es sich leben ließ
und lieben.

Es ist nicht immer leicht,
Geburtstage zu feiern
und nicht wehmütig zu werden
über das,
was nicht mehr ist,
außer im Gedächtnis des Herzens.

Das Herz
in seiner unheilbaren Sehnsucht
hängt an zerbrochener Gemeinsamkeit,
trauert verpaßten Chancen nach,
längst demaskierten Illusionen,
sehnt sich zurück
nach verlorenem Glück.

Der Kopf
schmeißt alles
aus dem Fenster raus.

Das treue Herz
sammelt es heimlich ein
und bringt es
durch die Hintertür
wieder ins Haus.


(Hans Kruppa)