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Donnerstag, 21. September 2017
Durch die Nacht
Und wenn
meine Sehnsucht
eine Stimme findet
und mit ihr tanzt
durch die Nacht
und wenn
meine Trauer
mit der Wut
ins Bett steigt
um die Lust am Leben
zu gebären
zu gebären
Und wenn
mein Schmerz
mir in die Augen schaut
und ich nicht weiche
....bricht dann der Tag heran...
Mittwoch, 13. September 2017
Inmitten aller Vergänglichkeit
Einmal wichtig gewesen zu sein,
für jemanden, der einem selber
so wichtig war, dass man glaubte,
alles vorher sei unwichtig gewesen,
und nichts könnte nachher wichtiger werden
als dieses eine Mal –
es bleibt und wird zu erfülltem Leben.
Auch wenn man es längst vergessen wähnt.
(Christine Busta)
Sonntag, 10. September 2017
Samstag, 2. September 2017
Ich möchte kein ungelebtes Leben sterben.
Ich werde nicht in der Angst leben,
zu versagen oder Feuer zu fangen.
Ich ziehe es vor, meine Tage zu bewohnen,
meinem Leben zu erlauben mich zu öffnen,
mich weniger ängstlich zu machen, zugänglicher,
mein Herz freizumachen bis es ein Flügel wird,
eine Fackel, ein Versprechen.
Ich ziehe es vor meine Wichtigkeit zu riskieren;
so zu leben, dass, was als Same zu mir gekommen
zum Nächsten als Blüte geht und das, was zu mir
als Blüte gekommen, als Frucht weitergeht.
(Dawna Markova)
Montag, 28. August 2017
Sommerkuchen
„Ich sauge den Sommer in mich rein wie die Wildbienen den Honig“, sagte sie. „Ich sammele mir einen grossen Sommerkuchen zusammen und von dem werde ich leben, wenn… wenn nicht mehr Sommer ist. Und weißt du, woraus er besteht?
Es ist ein einziger grosser Kuchen aus Sonnenaufgängen und Blaubeerreisig mit reifen Beeren und Sommersprossen, die du auf den Armen hast, und abendlichem Mondschein über dem Fluss und Sternenhimmel und Wald in der Mittagshitze, voll von Sonnenlicht auf den Fichten und Regenschauern und all sowas. Und voller Eichhörnchen und Füchse und Hasen und Elche und dazu alle Wildpferde, die wir kennen. Und auch noch unser Schwimmen und Reiten im Wald, ja, da hörst du, dass mein grosser Kuchen aus allem besteht, was Sommer ist.“
(Astrid Lindgren, aus: Ronja Räubertochter)
Es ist ein einziger grosser Kuchen aus Sonnenaufgängen und Blaubeerreisig mit reifen Beeren und Sommersprossen, die du auf den Armen hast, und abendlichem Mondschein über dem Fluss und Sternenhimmel und Wald in der Mittagshitze, voll von Sonnenlicht auf den Fichten und Regenschauern und all sowas. Und voller Eichhörnchen und Füchse und Hasen und Elche und dazu alle Wildpferde, die wir kennen. Und auch noch unser Schwimmen und Reiten im Wald, ja, da hörst du, dass mein grosser Kuchen aus allem besteht, was Sommer ist.“
(Astrid Lindgren, aus: Ronja Räubertochter)
Donnerstag, 24. August 2017
Mittwoch, 23. August 2017
Spur
Mein ist der Morgen in den Wäldern.
Die Stille, die von Sternen fällt.
Die erste Spur hin zu den Feldern.
Und ich erschaffe mir die Welt.
(Eva Strittmatter)
Sonntag, 13. August 2017
Freitag, 4. August 2017
wieder geht ein sommer,
beugen sich rosen
unter später blüte,
steigen drachen am berg.
wahrscheinlich schnürt auch
daedalus in diesen tagen
neue flügel, um zu verbrennen
in der sonne, nicht im schnee.
wie mein verrücktes
herz mit dem moospelz
sich aufmacht, an knospen
zu glauben und früchte,
als wanderte die zeit
nicht weiter und würde grau.
(Bess Dreyer)
Sonntag, 30. Juli 2017
Warum
Nicht du um der Liebe willen
sondern um deinetwillen
die Liebe (und auch um meinetwillen)
Nicht
weil ich lieben muss
sondern weil ich dich
lieben muss
Vielleicht weil ich bin
wie ich bin
aber sicher
weil du
bist
wie du bist
(Erich Fried)
Sonntag, 16. Juli 2017
Ich möchte die Sterne
singen hören
möchte lernen
die Lieder
der dörflichen Brunnen
will wissen
das Lachen
des reifen Apfels
eh er den Sprung wagt
herunter vom Baum.
Ich will die Linien sehn
die die Schwingen der Schwalben
zeichnen in den weiten Himmel.
Und dann, Kind,
mach ich ein Lied daraus
ein Buch mit Bildern
und mit Geschichten
damit du siehst, Kind:
die Welt ist nicht so
wie man heut sie dir zeigt
nicht nur so.
Es gibt da
noch eine andere Welt, Kind.
(Friedgard Seiter)
Samstag, 15. Juli 2017
Mittwoch, 12. Juli 2017
Sommerhäfen
als sie fertig waren mit der ernte
dieses einen lebens
warfen sie noch einmal die anker
die sonne stand höher als vorgesehen
der himmel spannte den horizont weiter
nichts kam dagegen an
es war wieder zeit zum anhalten
zwischen den schattenfugen
lagen die worte wie eine mahnung
auf den feldern zwischen den
verbrannten rainen
eine einzige zusammenfassung
am abend würde der himmel
schon leichter sein
und meine hände würden die
verwelkte rose halten
ihr duft verwehend im segel
der wind leichtes gepäck
(Hermann Josef Schmitz)
Dienstag, 11. Juli 2017
Life at Midlife
I am no longer waiting for a special occasion;
I burn the best candles on ordinary days.
I am no longer waiting for the house to be clean;
I fill it with people who understand that even dust is sacred.
I am no longer waiting for everyone to understand me;
It’s just not their task.
I am no longer waiting for the perfect children;
my children have their own names that burn as brightly as any star.
I am no longer waiting for the other shoe to drop;
It already did, and I survived.
I am no longer waiting for the time to be right;
the time is always now.
I am no longer waiting for the mate who will complete me;
I am grateful to be so warmly, tenderly held.
I am no longer waiting for a quiet moment;
my heart can be stilled whenever it is called.
I am no longer waiting for the world to be at peace;
I unclench my grasp and breathe peace in and out.
I am no longer waiting to do something great;
being awake to carry my grain of sand is enough.
I am no longer waiting to be recognized;
I know that I dance in a holy circle.
I am no longer waiting for forgiveness.
I believe, I believe.
(Mary Anne Perrone)
Donnerstag, 29. Juni 2017
Kräfte
In anderer Haut hinaus und hören,
was die streunenden Wörter erzählen.
Sie herbeiholen mit kleiner Bewegung,
laufen lassen, wie sie möchten
und wie ich will,
festhalten in einem Kreis,
bis sich bildet in der Mitte:
meine Stille.
(Susanne Stephan)
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