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Freitag, 5. August 2011
Goodbye brother sea
And so we leave as we have come
goodbye Brother Sea
I take with me some of your shingle
some of your blue salt
some of your infinity
and some of your brightness
and of your unhappiness.
You were able to tell us many things
about your destiny as a sea
here we are with a bit more hope
here we are with a bit more wisdom
and we leave as we have come
goodbye Brother Sea
goodbye Brother Sea
I take with me some of your shingle
some of your blue salt
some of your infinity
and some of your brightness
and of your unhappiness.
You were able to tell us many things
about your destiny as a sea
here we are with a bit more hope
here we are with a bit more wisdom
and we leave as we have come
goodbye Brother Sea
(Nazim Hikmet)
Donnerstag, 4. August 2011
Niemand kann dir die Brücke bauen,
auf der du gerade über den Fluß des Lebens schreiten mußt,
Niemand außer dir allein.
Zwar gibt es zahllose Pfade und Brücken und Halbgötter,
auf der du gerade über den Fluß des Lebens schreiten mußt,
Niemand außer dir allein.
Zwar gibt es zahllose Pfade und Brücken und Halbgötter,
die dich durch den Fluß tragen wollen,
aber nur um den Preis deiner selbst:
du würdest dich verpfänden und verlieren.
Es gibt in der Welt einen einzigen Weg,
auf welchem niemand gehen kann außer dir:
Wohin er führt? Frage nicht, gehe ihn.
(Friedrich Nietzsche: Unzeitgemäße Betrachtungen)
du würdest dich verpfänden und verlieren.
Es gibt in der Welt einen einzigen Weg,
auf welchem niemand gehen kann außer dir:
Wohin er führt? Frage nicht, gehe ihn.
(Friedrich Nietzsche: Unzeitgemäße Betrachtungen)
Donnerstag, 28. Juli 2011
Ach wie bin ich geheilt
Lauter Jubel um Augen und
Ohren lauter Lust zu leben so
wie ich bin. Lauter Freude
am wachsenden Haar verweht
mir unterm Wasser lauter
Umarmung mit Sonne dem Meer
mit der Luft. Lauter Sehnsucht
alles immer fester zu fassen
lauter Staunen nichts in den
Armen zu halten als mich.
(Ulla Hahn)
Mittwoch, 6. Juli 2011
Traumtänzer
Dem Traum
die Hand reichen,
der durch deine Tage
tanzt
und deine Nächte,
wie leichtfüßig
ein Herz doch ist -
ohne Netz
und doppelten Boden
folgt es leise
dem Licht eines Lächelns
über das Seil
der Sehnsucht,
ins Weite
gespannt.
(-Isabella Schneider)
Sonntag, 3. Juli 2011
Ich suche nicht - ich finde
Suchen - das ist Ausgehen von alten Beständen
und ein Finden-Wollen
von bereits Bekanntem im Neuem.Finden - das ist das völlig Neue!Das Neue auch in der Bewegung.
Alle Wege sind offen
und was gefunden wird,
ist unbekannt.
Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!Die Ungewißheit solcher Wagnisse
können eigentlich nur jene auf sich nehmen,
die sich im Ungeborgenen geborgen wissen,
die in die Ungewißheit,in die Führerlosigkeit geführt werden,
die sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen,
die sich vom Ziele ziehen lassen und nicht
- menschlich beschränkt und eingeengt -
das Ziel bestimmen.Dieses Offensein für jede neue Erkenntnis
im Außen und Innen:
Das ist das Wesenhafte des modernen Menschen,
der in aller Angst des Loslassens
doch die Gnade des Gehaltenseins
im Offenwerden neuer Möglichkeiten erfährt.(Pablo Picasso)
Mittwoch, 29. Juni 2011
Dienstag, 28. Juni 2011
Jage die Ängste fort
und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
und der Anzug im Schrank.
und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
und der Anzug im Schrank.
Sage nicht mein.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.
Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muss, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.
Was kommen muss, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.
Erwarte nichts.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
geht es um dich oder ihn.
Dein eignen Schatten nimm
zum Weggefährten.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
geht es um dich oder ihn.
Dein eignen Schatten nimm
zum Weggefährten.
Feg deine Stube wohl.
Und tausche den Gruss mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in dir halte wach
unter dem Dach im Einstweilen.
Und tausche den Gruss mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in dir halte wach
unter dem Dach im Einstweilen.
Zerreiss deine Pläne. Sei klug
und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
und die Angst vor den Ängsten.
und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
und die Angst vor den Ängsten.
(Mascha Kaleko)
Montag, 27. Juni 2011
Kleine Selbsterforschung
Auf welchen Schultern stehst du?
In wessen Spuren gehst du?
Mit welchen Augen siehst du?
In welchen Büchern liest du?
Mit welchem Segen lebst du?
An welchen Plänen webst du?
An welchen Orten weilst du?
Und wessen Leben teilst du?
(Klaus Nagorni)
In wessen Spuren gehst du?
Mit welchen Augen siehst du?
In welchen Büchern liest du?
Mit welchem Segen lebst du?
An welchen Plänen webst du?
An welchen Orten weilst du?
Und wessen Leben teilst du?
(Klaus Nagorni)
Sonntag, 26. Juni 2011
Kinder werden als Riesen geboren,
Doch mit jedem Tag, der dann erwacht,
Geht ein Stück von ihrer Kraft verloren,
Tun wir etwas, das sie kleiner macht.
Kinder versetzen so lange Berge,
Bis der Teufelskreis beginnt,
Bis sie wie wir erwachs'ne Zwerge
Endlich so klein wie wir Großen sind!
Du bist ein Riese, Max! Sollst immer einer sein!
Großes Herz und großer Mut und nur zur Tarnung nach außen klein.
Du bist ein Riese, Max! Mit deiner Fantasie,
Auf deinen Flügeln aus Gedanken kriegen sie dich nie!
Freiheit ist für dich durch nichts ersetzbar,
Widerspruch ist dein kostbarstes Gut.
Liebe macht dich unverletzbar
Wie ein Bad in Drachenblut.
Doch pass auf, die Freigeistfresser lauern
Eifersüchtig im Vorurteilsmief,
Ziehen Gräben und erdenken Mauern
Und Schubladen, wie Verliese so tief.
Du bis ein Riese, Max! Sollst immer einer sein!
Großes Herz und großer Mut und nur zur Tarnung nach außen klein.
Du bist ein Riese, Max! Mit deiner Fantasie,
Auf deinen Flügeln aus Gedanken kriegen sie dich nie!
Keine Übermacht könnte dich beugen,
Keinen Zwang wüsst’ ich, der dich einzäunt.
Besiegen kann dich keiner, nur überzeugen.
Max, ich wär so gern dein Freund,
Wenn du morgen auf deinen Reisen
Siehst, wo die blaue Blume wächst,
Und vielleicht den Stein der Weisen
Und das versunkene Atlantis entdeckst!
Du bist ein Riese, Max! Sollst immer einer sein!
Großes Herz und großer Mut und nur zur Tarnung nach außen klein.
Du bist ein Riese, Max! Mit deiner Fantasie,
Auf deinen Flügeln aus Gedanken kriegen sie dich nie!
(Reinhard Mey)
Laß es zu
Laß es zu
daß du dich schwach fühlst und beschämend klein
Laß es zu
wie eine Schnecke ohne Haus zu sein
Laß es zu
daß jeder sieht, du bist kein großer Held
und laß es zu
daß dir dein kleines Leben doch gefällt
Laß es zu
daß du dich schön fühlst wie ein Märchenschloß
Laß es zu
und ziehe unbesorgt dein großes Los
Laß es zu
daß jeder sieht, wie dir die Freude steht
und laß es zu
daß jede gute Zeit vergeht
Laß es zu
daß du vor Liebe fast in Stücke brichst
Laß es zu
daß du vor Sehnsucht dumme Worte sprichst
Laß es zu
daß man dir tief in deine Seele schaut
und laß es zu
daß sie sich frei zu andern Menschen traut
Laß es zu
wenn man dir weh tut, deinen Stolz verletzt
Laß es zu
wenn deine Wut, dein Zorn sich widersetzt
Laß es zu
doch nimm die Waffe trotzdem nicht zur Hand
ja, laß es zu
steh mit dem Rücken ruhig zur Wand
Laß es zu
dein Weinen, Lachen, deine Fröhlichkeit
Laß es zu
daß zwischen Tränen dich die Sonne freut
Laß es zu
daß du an einem Abend sterben willst
und laß es zu
daß du am nächsten Morgen Kräfte fühlst
Laß es zu
daß die Enttäuschung dich nicht mürbe macht
Laß es zu
daß deine Skepsis deinen Wunsch bewacht
Laß es zu
daß du ein Mensch bist und kein Wundertier
Laß es zu
dein Leben - heute, jetzt und hier.
(Erika Pluhar)
daß du dich schwach fühlst und beschämend klein
Laß es zu
wie eine Schnecke ohne Haus zu sein
Laß es zu
daß jeder sieht, du bist kein großer Held
und laß es zu
daß dir dein kleines Leben doch gefällt
Laß es zu
daß du dich schön fühlst wie ein Märchenschloß
Laß es zu
und ziehe unbesorgt dein großes Los
Laß es zu
daß jeder sieht, wie dir die Freude steht
und laß es zu
daß jede gute Zeit vergeht
Laß es zu
daß du vor Liebe fast in Stücke brichst
Laß es zu
daß du vor Sehnsucht dumme Worte sprichst
Laß es zu
daß man dir tief in deine Seele schaut
und laß es zu
daß sie sich frei zu andern Menschen traut
Laß es zu
wenn man dir weh tut, deinen Stolz verletzt
Laß es zu
wenn deine Wut, dein Zorn sich widersetzt
Laß es zu
doch nimm die Waffe trotzdem nicht zur Hand
ja, laß es zu
steh mit dem Rücken ruhig zur Wand
Laß es zu
dein Weinen, Lachen, deine Fröhlichkeit
Laß es zu
daß zwischen Tränen dich die Sonne freut
Laß es zu
daß du an einem Abend sterben willst
und laß es zu
daß du am nächsten Morgen Kräfte fühlst
Laß es zu
daß die Enttäuschung dich nicht mürbe macht
Laß es zu
daß deine Skepsis deinen Wunsch bewacht
Laß es zu
daß du ein Mensch bist und kein Wundertier
Laß es zu
dein Leben - heute, jetzt und hier.
(Erika Pluhar)
Samstag, 25. Juni 2011
bewegt um zu bewegen
nicht mehr zuschauer sein
zupacken hand anlegen
den stein ins rollen bringen
bewegen wollen
machen tun
zupacken hand anlegen
den stein ins rollen bringen
bewegen wollen
machen tun
aber wenn ich bewegen will
muss ich bewegt sein
mich in das geheimnis geben
mutig sein
und mich verwandeln lassen
muss ich bewegt sein
mich in das geheimnis geben
mutig sein
und mich verwandeln lassen
und den harten steinen trotzen
und dem langen atem trauen
und noch träumen können
und sehnsüchtig sein
und lieben lieben lieben
und dem langen atem trauen
und noch träumen können
und sehnsüchtig sein
und lieben lieben lieben
verletzbar und
verwundbar bleiben
leicht und fragil
und doch entschieden
frei
verwundbar bleiben
leicht und fragil
und doch entschieden
frei
bewegt um zu bewegen
den stein aufweichen
und sei es mit tränen
zart bleiben
und sei es im zorn
den stein aufweichen
und sei es mit tränen
zart bleiben
und sei es im zorn
aber
die dinge von innen bewegen
die dinge von innen bewegen
(Andrea Schwarz)
Mittwoch, 22. Juni 2011
Rosen sommerhoch.....
Dennoch Rosen
sommerhoch
Schmetterlinge
Möwenschwingen
überm Fluß
sommerhoch
Schmetterlinge
Möwenschwingen
überm Fluß
Nein
ich vergesse nicht
die eingebrannten Jahre
ich vergesse nicht
daß Stiefel
den Regenbogen zertraten
daß sie sich rüsteten
uns zu verwandeln in
Feuerrosen Feuerfalter Feuerschwingen
ich vergesse nicht
die eingebrannten Jahre
ich vergesse nicht
daß Stiefel
den Regenbogen zertraten
daß sie sich rüsteten
uns zu verwandeln in
Feuerrosen Feuerfalter Feuerschwingen
dennoch sommerhoch
der Duft
die Doppelflügel überm Fluß
das Gold auf meiner Haut
der Duft
die Doppelflügel überm Fluß
das Gold auf meiner Haut
und die toten Rosen
nach der Nacht
nach der Nacht
(Rose Ausländer)
Dienstag, 21. Juni 2011
Hier
Hier
gekrümmt
zwischen zwei Nichtsen,
sage ich Liebe.
Hier, auf dem
Zufallskreisel
sage ich Liebe.
Hier, von den hohlen
Himmeln bedrängt,
an Halmen
des Erdreichs mich haltend,
hier, aus dem
Seufzer geboren,
von Abhang
und Abhang gezeugt,
sage ich Liebe.
(Ernst Meister)
gekrümmt
zwischen zwei Nichtsen,
sage ich Liebe.
Hier, auf dem
Zufallskreisel
sage ich Liebe.
Hier, von den hohlen
Himmeln bedrängt,
an Halmen
des Erdreichs mich haltend,
hier, aus dem
Seufzer geboren,
von Abhang
und Abhang gezeugt,
sage ich Liebe.
(Ernst Meister)
Samstag, 18. Juni 2011
Donnerstag, 16. Juni 2011
Sonntag, 12. Juni 2011
The moment when, after many years
of hard work and a long voyage
you stand in the centre of your room,
house, half-acre, square mile, island, country,
knowing at last how you got there,
and say, I own this,
is the same moment when the trees unloose
their soft arms from around you,
the birds take back their language,
the cliffs fissure and collapse,
the air moves back from you like a wave
and you can't breathe.
No, they whisper. You own nothing.
You were a visitor, time after time
climbing the hill, planting the flag, proclaiming.
We never belonged to you.
You never found us.
It was always the other way round.
(Margaret Atwood)
Donnerstag, 9. Juni 2011
Auch ungelebtes Leben geht zu Ende
zwar vielleicht langsamer, wie eine Batterie
in einer Taschenlampe, die keiner benutzt
Aber das hilft nicht viel:
Wenn man (sagen wir einmal) diese Taschenlampe
nach so- und sovielen Jahren anknipsen will
kommt kein Atemzug Licht mehr heraus
Und wenn du sie aufmachst,
findest du nur deine Knochen
und falls du Pech hast
auch diese schon ganz zerfressen
Da hättest du genau so gut
leuchten können
zwar vielleicht langsamer, wie eine Batterie
in einer Taschenlampe, die keiner benutzt
Aber das hilft nicht viel:
Wenn man (sagen wir einmal) diese Taschenlampe
nach so- und sovielen Jahren anknipsen will
kommt kein Atemzug Licht mehr heraus
Und wenn du sie aufmachst,
findest du nur deine Knochen
und falls du Pech hast
auch diese schon ganz zerfressen
Da hättest du genau so gut
leuchten können
(Erich Fried)
Mittwoch, 8. Juni 2011
Dienstag, 7. Juni 2011
Expect nothing. Live frugally
On surprise.
become a stranger
To need of pity
Or, if compassion be freely
Given out
Take only enough
Stop short of urge to plead
Then purge away the need.
Wish for nothing larger
Than your own small heart
Or greater than a star;
Tame wild disappointment
With caress unmoved and cold
Make of it a parka
For your soul.
Discover the reason why
So tiny human midget
Exists at all
So scared unwise
But expect nothing. Live frugally
On surprise.
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