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Sonntag, 14. Oktober 2012

Samstag, 13. Oktober 2012


"Im Herbst sammelte ich alle meine Sorgen und vergrub sie in meinem Garten. Als der Frühling wiederkehrte -im April -, um die Erde zu heiraten, da wuchsen in meinem Garten schöne Blumen."

(Kahlil Gibran)

Freitag, 12. Oktober 2012

Amazing colorful Asia







Warten können
sich bereit halten
für das, was kommen soll
was werden wird.

Erwartung
offen aushalten
frei sein.

Vor der Einsamkeit
nicht fliehen
in die Einsamkeit
sich nicht flüchten.

Sich von Zeit zu Zeit
suchen
und
aushalten
und
der Heilung
eine Chance geben.

Verwundbar
widerstandsfähig
faszinierend
geheimnisvoll

die Schöpfung und alles
was zum Werden
bestimmt ist.

Wir erklären uns zu oft
gegenseitig
vieles wäre einfacher
mancher Wunden bedürfte es nicht.

Das Schweigen
unserer Betroffenheit
verrät
uns.

Ich weiß um ein Geschenk
mich fallenlassen zu dürfen
und nicht zu stürzen.

Nur so
vermag ich
immer wieder
aufzustehen.


(Margot Bickel)

Some nights are difficult for me, listen:
I want to talk about that hunger
that rises up in the old house;
I want to talk about the loneliness
that wakes at two a.m.
and stares at the deserted bed;
I want to talk about the sadness 
of old clothes in the flea market.
and the tongues lost in tiny children;
I want to talk about the woman
who said she would meet me
at the theater and the part of me
that still waits for her; I want
to talk about how bullies
hurt the sweet heart, how
the heart walks in sleep, how
the heart hides in the clock,
hides in the hands of strangers;
I want to talk about this:
the wedding dress that poetry wore
one morning in the apple trees
so long ago, when she came to me,
innocent, distressed, and lovely.


James Tipton

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Zuspruch. Mir


Mit kleinen Schritten, gemessen, gemessen,
Die Strecke Weges, die schwierig ist, gehn.
Das Schöne erinnern, das Schlechte vergessen
Und schweigend die Zeichen der Hoffnung verstehn.
Denn ohnedem ists nicht: Die Graugänse schreien.
Im Finsteren Tausende auf ihrem Zug
Verliern das Gesetz nicht, sich schützend zu reihen.
Und führen die Hoffnung mit sich im Flug.

(Eva Strittmatter)

Mittwoch, 10. Oktober 2012


There's a man who spoke wonders though I've never met him
He said, "He who seeks finds and who knocks will be let in"
I think of you in motion and just how close you are getting
And how every little thing anticipates you


Dienstag, 9. Oktober 2012


Wo lernen wir?
Wo lernen wir leben
und wo lernen wir lernen
und wo vergessen
um nicht nur Erlerntes zu leben?
Wo lernen wir klug genug sein 
die Fragen zu meiden 
die unsere Liebe nicht einträchtig machen
und wo lernen wir ehrlich genug sein 
trotz unserer Liebe
und unserer Liebe zuliebe 
die Fragen nicht zu meiden?
Wo lernen wir uns gegen die Wirklichkeit wehren
die uns um unsere Freiheit betrügen will
und wo lernen wir träumen
und wach sein für unsere Träume 
damit etwas von ihnen unsere Wirklichkeit wird ?

(Erich Fried)

Montag, 8. Oktober 2012

Samstag, 6. Oktober 2012

Freitag, 5. Oktober 2012

einmalige gelegenheit



leben - die einzige art,
blätter zu treiben,
auf dem sand nach luft zu schnappen,
sich emporzuschwingen auf flügeln;

ein hund zu sein
oder sein fell zu streicheln;

den schmerz zu unterscheiden
von allem, was nicht er ist;

in ereignissen platz zu haben,
in aussichten unterzukommen,
zwischen irrtümern den kleinsten zu suchen.

einmalige gelegenheit,
einen augenblick lang zu behalten,
worüber man
bei gelöschtem licht sprach;

und wenigstens einmal
über einen stein zu stolpern,
nass zu werden im regen,
die schlüssel im gras zu verlieren;

dem funken im wind mit den augen zu folgen;

und ständig etwas wichtiges
nicht zu wissen.

(wislawa szymborska)

Donnerstag, 4. Oktober 2012

“In my next life I want to live my life backwards. You start out dead and get that out of the way. Then you wake up in an old people's home feeling better every day. You get kicked out for being too healthy, go collect your pension, and then when you start work, you get a gold watch and a party on your first day. You work for 40 years until you're young enough to enjoy your retirement. You party, drink alcohol, and are generally promiscuous, then you are ready for high school. You then go to primary school, you become a kid, you play. You have no responsibilities, you become a baby until you are born. And then you spend your last 9 months floating in luxurious spa-like conditions with central heating and room service on tap, larger quarters every day and then Voila! You finish off as an orgasm!"

(Woody Allen)


the big show is inside my head. 

(kurt vonnegut)

“The only people for me are the mad ones, the ones who are mad to live, mad to talk, mad to be saved, desirous of everything at the same time, the ones who never yawn or say a commonplace thing, but burn, burn, burn like fabulous yellow roman candles exploding like spiders across the stars.” 

( Jack Kerouac, On the Road)

Mittwoch, 3. Oktober 2012

travelling is like flirting with life






                                   
Travelling is like flirting with life. 
It's like saying, i would stay and love you, 
but I have to go; this is my station. 
- Lisa St Aubin de Tera





Dienstag, 2. Oktober 2012

Shine


Traces




Traces of memories we leave in verse, 
Which capture moments in time, that
Become invisible, once they are gone.

Traces of what we are and do and can do, 
In our life from the day we are born, until
We die, a summation of hopes and fears.

Traces are the sticky air between, hope
Fulfilled and the fears conquered, while
Life flows slowly towards an endless sea. 

(Ian Beckett)


Montag, 1. Oktober 2012


“The trick is to keep exploring and not bail out, even when you find out that something is not what you thought. Nothing is what we thought. Emptiness is not what we thought. Neither is mindfulness or fear. Compassion. Love. Courage. These are code words for things we don’t know in our minds, but any of us could experience. These words point to what life really is when we let things fall apart and let ourselves be nailed to the present moment.”
(Pema Chodron)

Sonntag, 30. September 2012

Kopf und Herz


Es ist nicht immer leicht,
an Jahren zu gewinnen
und nicht traurig zu sein
über den Anblick von Ruinen,
die einmal Häuser waren,
in denen es sich leben ließ
und lieben.

Es ist nicht immer leicht,
Geburtstage zu feiern
und nicht wehmütig zu werden
über das,
was nicht mehr ist,
außer im Gedächtnis des Herzens.

Das Herz
in seiner unheilbaren Sehnsucht
hängt an zerbrochener Gemeinsamkeit,
trauert verpaßten Chancen nach,
längst demaskierten Illusionen,
sehnt sich zurück
nach verlorenem Glück.

Der Kopf
schmeißt alles
aus dem Fenster raus.

Das treue Herz
sammelt es heimlich ein
und bringt es
durch die Hintertür
wieder ins Haus.


(Hans Kruppa)

Donnerstag, 27. September 2012



Freundschaft


Freunde sind mir die, mit denen ich
Essen und trinken und reden kann.
Die mich in meiner Küche kennen,
Und denen ich sage: Komm, setz dich ran.
(Keine Probleme und Komplikationen:
Wie füttert man den? Ist der Schnaps gut genug?)
Mit denen gemeinsam ich in den Jahren
Meine und ihre Lasten abtrug:
Krankheit der Kinder und Weltüberdruss.
Mit denen ich die Nächte zerrede.
Und doch kommt es niemals zu einem Schluss.
Das kann auch über Fernen bestehen.
Auch wenn man sich lange Zeit nicht sieht:
Halten wir nur aneinander fest,
Was immer sonst auch mit uns geschieht.
Freundschaften sind wie Abenteuer,
An die man sein ganzes Leben setzt.
Versagt man oder wird man verraten,
Hat man sich mehr als die Haut verletzt.

(Eva Strittmatter)

Mittwoch, 26. September 2012

Lied vom Kindsein




Als das Kind Kind war, 
ging es mit hängenden Armen, 
wollte der Bach sei ein Fluß, 
der Fluß sei ein Strom, 
und diese Pfütze das Meer.

Als das Kind Kind war, 
wußte es nicht, daß es Kind war, 
alles war ihm beseelt, 
und alle Seelen waren eins.

Als das Kind Kind war, 
hatte es von nichts eine Meinung, 
hatte keine Gewohnheit, 
saß oft im Schneidersitz, 
lief aus dem Stand, 
hatte einen Wirbel im Haar 
und machte kein Gesicht beim fotografieren.

Als das Kind Kind war, 
war es die Zeit der folgenden Fragen: 
Warum bin ich ich und warum nicht du? 
Warum bin ich hier und warum nicht dort? 
Wann begann die Zeit und wo endet der Raum? 
Ist das Leben unter der Sonne nicht bloß ein Traum? 
Ist was ich sehe und höre und rieche 
nicht bloß der Schein einer Welt vor der Welt? 
Gibt es tatsächlich das Böse und Leute, 
die wirklich die Bösen sind? 
Wie kann es sein, daß ich, der ich bin, 
bevor ich wurde, nicht war, 
und daß einmal ich, der ich bin, 
nicht mehr der ich bin, sein werde?

Als das Kind Kind war, 
würgte es am Spinat, an den Erbsen, am Milchreis, 
und am gedünsteten Blumenkohl. 
und ißt jetzt das alles und nicht nur zur Not.

Als das Kind Kind war, 
erwachte es einmal in einem fremden Bett 
und jetzt immer wieder, 
erschienen ihm viele Menschen schön 
und jetzt nur noch im Glücksfall, 
stellte es sich klar ein Paradies vor 
und kann es jetzt höchstens ahnen, 
konnte es sich Nichts nicht denken 
und schaudert heute davor.

Als das Kind Kind war, 
spielte es mit Begeisterung 
und jetzt, so ganz bei der Sache wie damals, nur noch, 
wenn diese Sache seine Arbeit ist.

Als das Kind Kind war, 
genügten ihm als Nahrung Apfel, Brot, 
und so ist es immer noch.

Als das Kind Kind war, 
fielen ihm die Beeren wie nur Beeren in die Hand 
und jetzt immer noch, 
machten ihm die frischen Walnüsse eine rauhe Zunge 
und jetzt immer noch, 
hatte es auf jedem Berg 
die Sehnsucht nach dem immer höheren Berg, 
und in jeder Stadt 
die Sehnsucht nach der noch größeren Stadt, 
und das ist immer noch so, 
griff im Wipfel eines Baums nach dem Kirschen in einemHochgefühl 
wie auch heute noch, 
eine Scheu vor jedem Fremden 
und hat sie immer noch, 
wartete es auf den ersten Schnee, 
und wartet so immer noch.

Als das Kind Kind war, 
warf es einen Stock als Lanze gegen den Baum, 
und sie zittert da heute noch.

(Peter Handke)



Dienstag, 25. September 2012

Montag, 24. September 2012

Was der Wind in den Sand geschrieben


Dass das Schöne und Berückende
nur ein Hauch und Schauer sei,
dass das Köstliche, Entzückende,
Holde ohne Dauer sei:
Wolke, Blume, Seifenblase,
Feuerwerk und Kinderlachen,
Frauenblick im Spiegelglase
und viel andre wunderbare Sachen,
dass sie, kaum entdeckt, vergehen,
nur von Augenblickes Dauer,
nur ein Duft und Windeswehen,
ach, wir wissen es mit Trauer.
Und das Dauerhafte, Starre
ist uns nicht so innig teuer:
Edelstein mit kühlem Feuer,
glänzendschwere Goldesbarre;
selbst die Sterne, nicht zu zählen,
bleiben fern und fremd, sie gleichen
uns Vergänglichen nicht, erreichen
nicht das Innerste der Seelen.
Nein, es scheint das innigst Schöne,
Liebenswerte dem Verderben
zugeneigt, stets nah am Sterben,
und das Köstlichste: die Töne
der Musik, die im Entstehen
schon enteilen, schon vergehen,
sind nur Wehen, Strömen, Jagen
und umweht von leiser Trauer,
denn auch nicht auf Herzschlags Dauer
lassen sie sich halten, bannen;
Ton um Ton, kaum angeschlagen,
schwindet schon und rinnt von dannen.
So ist unser Herz dem Flüchtigen,
ist dem Fließenden, dem Leben
treu und brüderlich ergeben,
nicht dem Festen, Dauertüchtigen.
Bald ermüdet uns das Bleibende,
Fels und Sternwelt und Juwelen,
uns in ewigem Wandel treibende
Wind- und Seifenblasenseelen,
Zeitvermählte, Dauerlose,
denen Tau am Blatt der Rose,
denen eines Vogels Werben,
eines Wolkenspieles Sterben,
Schneegeflimmer, Regenbogen,
Falter, schon hinweg geflogen,
denen eines Lachens Läuten,
das uns im Vorübergehen
kaum gestreift, ein Fest bedeuten
oder wehtun kann. Wir lieben,
was uns gleich ist, und verstehen,
was der Wind in den Sand geschrieben.

(Hermann Hesse)


What lies behind us 
and what lies before us 
are tiny matters compared to 
what lies within us.

( ~ Ralph Waldo Emerson)


Samstag, 22. September 2012

Vorsicht


Meine Sehnsucht hat wieder
einen Namen der mich anfüllt
mit Glück und Schmerz.
Dabei hat sich nichts merklich geändert
Ich geh durch die Tage lächelnd
wie er durch mich geht
mit seinem Geruch seiner Stimme
seiner Gestalt die mein Verlangen prägt
seinem Leib der den meinen ganz und gar umkleidet
Ich versuche mit aller Kraft
nicht zu sagen
Komm oder Geh oder Bleib.


(Ulla Hahn)


Freitag, 21. September 2012

Donnerstag, 20. September 2012