.

.

Montag, 9. Oktober 2017

Samstag, 7. Oktober 2017

In der Schwebe halten
was zart ist
die Sehnsucht und 
die Freundschaft

Von Liebe träumen
wenn der Himmel
weit ist und
die Nacht unendlich

Zu den Sternen blicken,
Heimweh haben- 
hoffen ...

(Gerhard Rombach)


Asia again




Dienstag, 3. Oktober 2017


Sehen und Staunen

Wollte ich jene beschreiben, 
die es vermögen,
sich in mein Herz zu stehlen - 
von jetzt auf gleich 
oder im Laufe der Zeit, 
so fiele mir auf, dass sie alle 
Eines gemeinsam haben. 
Es sind Menschen, die sehen:
Großes im Kleinen,
Fantastisches im Unscheinbaren, 
Überdauerndes im Vergänglichen
und darüber hinaus nie verlernt haben, 
über sich selbst und das Leben 
an und für sich zu staunen.

(Emma denkt.)

Und eines Tages
hörte sie einfach auf
zu warten irgendwo hinzukommen
Mehr zu sein oder
alles herauszufinden

Und sie legte sich
ins Gras hinein und
trank die Schönheit des unaufgeräumten
Wunders ihres Lebens
in sich hinein

(Hollie Holden) 

Sonntag, 24. September 2017

Donnerstag, 21. September 2017

Durch die Nacht

Und wenn
meine Sehnsucht
eine Stimme findet
und mit ihr tanzt
durch die Nacht

und wenn 
meine Trauer
mit der Wut
ins Bett steigt
um die Lust am Leben 
zu gebären

Und wenn 
mein Schmerz
mir in die Augen schaut
und ich nicht weiche

....bricht dann der Tag heran...

Mittwoch, 13. September 2017

Inmitten aller Vergänglichkeit

Einmal wichtig gewesen zu sein,
für jemanden, der einem selber
so wichtig war, dass man glaubte,
alles vorher sei unwichtig gewesen,
und nichts könnte nachher wichtiger werden
als dieses eine Mal –
es bleibt und wird zu erfülltem Leben.

Auch wenn man es längst vergessen wähnt.

(Christine Busta)

Herbst-Fundstücke



Sonntag, 10. September 2017


könnte ich
aufwachen
mit heiterem Herzen
die Leiter angelegt
an das Glück
der Schwerelosigkeit
Leben zu entdecken
im freien Flug

(Annemarie Schnitt)

Samstag, 2. September 2017

Mein Herz
 liegt 
in der 
rostigen 
Hülle der Trauer 

Meine Wege 
führen ins Wunder 

(Rose Ausländer)

Ich möchte kein ungelebtes Leben sterben.
Ich werde nicht in der Angst leben, 
zu versagen oder Feuer zu fangen.
Ich ziehe es vor, meine Tage zu bewohnen,
meinem Leben zu erlauben mich zu öffnen,
mich weniger ängstlich zu machen, zugänglicher,
mein Herz freizumachen bis es ein Flügel wird,
eine Fackel, ein Versprechen.
Ich ziehe es vor meine Wichtigkeit zu riskieren;
so zu leben, dass, was als Same zu mir gekommen
zum Nächsten als Blüte geht und das, was zu mir
als Blüte gekommen, als Frucht weitergeht.

(Dawna Markova)

Montag, 28. August 2017

Sommerkuchen

„Ich sauge den Sommer in mich rein wie die Wildbienen den Honig“, sagte sie. „Ich sammele mir einen grossen Sommerkuchen zusammen und von dem werde ich leben, wenn… wenn nicht mehr Sommer ist. Und weißt du, woraus er besteht?
Es ist ein einziger grosser Kuchen aus Sonnenaufgängen und Blaubeerreisig mit reifen Beeren und Sommersprossen, die du auf den Armen hast, und abendlichem Mondschein über dem Fluss und Sternenhimmel und Wald in der Mittagshitze, voll von Sonnenlicht auf den Fichten und Regenschauern und all sowas. Und voller Eichhörnchen und Füchse und Hasen und Elche und dazu alle Wildpferde, die wir kennen. Und auch noch unser Schwimmen und Reiten im Wald, ja, da hörst du, dass mein grosser Kuchen aus allem besteht, was Sommer ist.“

 (Astrid Lindgren, aus: Ronja Räubertochter)

Donnerstag, 24. August 2017

Das Herz bricht.
Immer und immer wieder.
Und es lebt,
weil es bricht.
Geh durch die Düsternis.
Geh durch die Nacht.
Aber geh nicht zurück.

(Stanley Kunitz)

Mittwoch, 23. August 2017

Spur

Mein ist der Morgen in den Wäldern.
Die Stille, die von Sternen fällt.
Die erste Spur hin zu den Feldern.
Und ich erschaffe mir die Welt.

(Eva Strittmatter)


Sonntag, 13. August 2017

ich will
nicht müde werden
deinen worten
die hand zu halten
und einen hafen frei zu halten
in dem dein herzschiff
ankern kann
ich will
nicht müde werden
dich zu lassen
wie du willst
und pläne machen
die so ungewiss sind
wie das leben

(Hermann Josef Schmitz)

Freitag, 4. August 2017

wieder geht ein sommer,
beugen sich rosen
unter später blüte,
steigen drachen am berg.
wahrscheinlich schnürt auch
daedalus in diesen tagen
neue flügel, um zu verbrennen
in der sonne, nicht im schnee.
wie mein verrücktes
herz mit dem moospelz
sich aufmacht, an knospen
zu glauben und früchte,
als wanderte die zeit
nicht weiter und würde grau.

(Bess Dreyer)

Sonntag, 30. Juli 2017


Warum

Nicht du um der Liebe willen
sondern um deinetwillen
die Liebe (und auch um meinetwillen)

Nicht
weil ich lieben muss
sondern weil ich dich
lieben muss

Vielleicht weil ich bin
wie ich bin
aber sicher
weil du
bist
wie du bist

(Erich Fried)

Freitag, 21. Juli 2017

Sonntag, 16. Juli 2017

Ich möchte die Sterne
singen hören
möchte lernen
die Lieder 
der dörflichen Brunnen
will wissen
das Lachen
des reifen Apfels
eh er den Sprung wagt
herunter vom Baum.
Ich will die Linien sehn
die die Schwingen der Schwalben
zeichnen in den weiten Himmel.
Und dann, Kind,
mach ich ein Lied daraus
ein Buch mit Bildern
und mit Geschichten
damit du siehst, Kind:
die Welt ist nicht so
wie man heut sie dir zeigt
nicht nur so.
Es gibt da
noch eine andere Welt, Kind.

(Friedgard Seiter)

Samstag, 15. Juli 2017

The wind?  I am the wind.
The sea and the moon? 
I am the sea and the moon.
Tears, pain, love, bird-flights?
I am all of them. I dance what I am.
Sin, prayer, flight,
the light that never was on land or sea?

I dance what I am.

(Carl Sandburg)