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Dienstag, 2. Januar 2018

Montag, 1. Januar 2018

Montag, 25. Dezember 2017

Wie Hügel
springen die Feste
aus der Landschaft
des Lebens
hochgewehte Freude
aus den Tiefen der Täler
du hältst den Atem an 
zwischen gestern und morgen
und deine Hände
greifen nach Licht
und tragen es talwärts
als Tuch
über die Tische der Trauer

(Annemarie Schnitt)

Sonntag, 24. Dezember 2017

Weihnachten

das Wagnis
ein Stück Himmel
zu erden
dort
wo du stehst

(Annemarie Schnitt)

Sonntag, 17. Dezember 2017

Freitag, 15. Dezember 2017

Die stets erneuerte Bitte,
solange ich bin
einige Dinge
zu sehen im Licht
unbegründeter Hoffnung.

(Erika Burkart)

Montag, 11. Dezember 2017

Im Wachtraum kam
Vom Flüstern eines Baumes mir 
Erinnerung an eine Zeit,
da blättern war mein Haar und ich
mit Wurzeln griff, mit Knospen fühlte,
den Himmel atmete, die Erde trank,
und manchmal, schmal und lautlos, trat
in eure innige Geschichte:
ein leichtes Wehen, ein Wink, ein Lächeln
im Äthergold.

(Erika Burkart)

Sonntag, 10. Dezember 2017


winterliebesgedicht

weilessokaltist
ziehensichdiewörterzusammen
aufdempapier
undwir
rückenauchganznah
zusammen
dannkönnenwiruns
liebenundwärmen
winterdukannstunsmal

(Hans-Curt Fleming)

Mittwoch, 6. Dezember 2017


(karindrawings)

Freitag, 1. Dezember 2017


Abspann

Abends, nach den späten
Filmen, wenn du dich aus 
der Leinwand schälst und 
wieder nackt und wund 
im eigenen Leben stehst:

Lösch rasch das Licht 
damit die Nacht aufgeht 
die allen Kummer 
allen Krempel auf ihren 
Grossen Wagen lädt. 

(Klaus Merz)

Sonntag, 26. November 2017

Samstag, 25. November 2017

Auskunft über Gedichte

Manchmal ist ein Gedicht
eine schüchterne Hand,
die sich im Dunkeln zu einem
Nächsten hinstreckt.
Du, ich bin da.
Ich freu mich, ich leide
ich bin nachdenklich wie du.
Ich bin müde
und kann auch nicht schlafen.

(Christine Busta)

Botschafter

Woher kommen die Wörter?
Ihr Stimmengeschwirr, ihr Flüstern, Turteln
die grellen Rufe heiseren Schreie?
Zugvögel sind es
uns zugeflogen aus anderen Zeitzonen

Die vor uns lebten haben sie angelockt
die Futterbretter der Träume
auch in Mangelzeiten
gut bestreut
auf den Flügeln der Wörter die Reise
gewagt in die Gedanken der Zukunft

Was wären wir ohne die Wörter
die schwirrenden
Botschafter?

Sässen im Käfig und fänden
die Tür nicht vom
Ich zum Du.

(Eveline Hasler)

Montag, 20. November 2017

Mitten im Leben 
denke ich an die Toten,
die ungezählten und die mit Namen.
Dann klopft der Alltag an, 
und übern Zaun
ruft der Garten. Die Kirschen sind reif!

(Günter Grass)

Samstag, 18. November 2017

Dienstag, 14. November 2017

Mittwoch, 8. November 2017

Worte von Wunderwanderungen.
Worte auf Wanderungen.
Flockenworte.
Lichte Worte entflohener Blumen.
Worte von schwebenden Bergen
oder wenn Sie dies übertrieben finden
Worte von Wolkenbergen.

(Hans Arp)

das stumme
übersetzt in die schneeesprache,
übersetzt in die windsprache.

wer versteht die spuren zu lesen
am frühen morgen? 

(Max Bollinger)

Sonntag, 29. Oktober 2017


Auch im Herbst
singen die Vögel
dies auserwählte Volk
Wir Maskenträger
haben verlernt
zu lauschen
dem Amselgespräch
und der innern Musik
Herbst
der freundliche Feind
Leg deinen Raum
in den Rahmen
der Zeit

(Rose Ausländer)

Sonntag, 22. Oktober 2017


Unruhige Zeiten, mein Schatz. Gut, dass fast immer
unsere Liebe in wilder Bewegung war,
mal ein Palast, oft nur ein schäbiges Zimmer,
schmerzvoll lebendig, doch immer wunderbar.

Ach, wer auf Häuser baut,
den schreckt jedes Beben,
wer sich den Banken verschreibt,
den versklavt ihre Macht.
Wer seinem Staat vertraut, der muss damit leben,
dass was heute noch Recht ist, oft Unrecht wird über Nacht.

Aber dennoch nicht verzagen,
überstehen.
Leben heisst Brücken schlagen
über Ströme, die vergehen.

(Konstantin Wecker)