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Samstag, 7. Dezember 2019
Herzwiege
Unter abenddunklen Himmeln,
in der tiefen Mulde der Stille,
bette Dein Schmerzen und Sträuben,
Dein Wollen und Seufzen
und jedes Lassenmüssen.
Schon liegt ein neugeborener Traum
in Deiner Herzwiege,
schon sucht ein neues, zärtliches Wort
zwischen zwei Atemzügen
die winzige Tür zur lauschenden Welt.
(Giannina Wedde)
Dienstag, 3. Dezember 2019
den tagen nicht nahe kommen
aber die tage nahe kommen lassen
wenn sich der himmel öffnet
darauf vertrauen wollen
wieder und wieder
dass sich menschen einlassen
auf die gemeinsamen wege
und doch immer wieder
zu dir selbst schauen
erfüllt von der unbegrenzten liebe
sich sammeln in den gedanken
und in den zwischenzeiten
gedankenlos warten können
wenn etwas noch nicht eingetreten ist
ohne uhrzeiten darauf vertrauen
dass die bäume auch im neuen jahr wachsen
geschichten unter glas erfinden
dem blau ein hinreissendes grün schenken
aber auch bei dir selbst bleiben
immer und immer wieder
den tagen heimat anbieten
und dem eigenen herzen die grösste heimat sein
die liebe wie eine wachsende lichtblume begrüssen
sinnlich bleiben in worten und
unter der haut unzertrennlich werden
am weichen ufer der meere
so kommen die tage nahe
und auf den hellen blättern
schreiben sich worte von selbst
(Hermann Josef Schmitz, http://wortgarage.blogspot.com)
Freitag, 29. November 2019
Die letzte Höhe
Lass dünn die Oboe dich durchziehen,
sie sucht deine Trauer.
Sie will ablösen, was lange genug
den Weg durch die Täler ging.
Deine Entscheidung, frei zu sein,
lässt die Berge einstürzen
und plötzlich stehst du im Licht.
Das Tal war die letzte Höhe,
die du erklimmen musstest.
Du warst dein Berg.
(Ulrich Schaffner)
Mittwoch, 27. November 2019
Glück
Nichts mehr, was dich treibt
Nichts mehr, was dich hält
Den Hügel hinauf
Und so lange nach innen singen
Bis die Stimme dich aufhebt
Und mitnimmt.
(Peter Härtling)
Freitag, 22. November 2019
Nestbau
wenn ich den neuen tag beginne
lege ich ein nest für dich an
dort sammle ich die gedanken zu dir
das klingen meines herzens
die sätze meiner seele
die sehnsucht meiner hände
und den himmel meiner liebe
wenn ich den neuen tag beginne
will ich dich nähren aus der ferne
(Hermann Josef Schmitz)
Dienstag, 19. November 2019
Unterschätze nicht die Macht
die darin liegt
liebevoll an jemanden zu denken,
ein Lied zu singen,
Blumen in eine Ecke zu stellen
als Geschenk der Schönheit ans Leben,
als Geschenk der Schönheit ans Leben,
die Macht
einen schönen Tisch zum Abendessen vorzubereiten,
einen schönen Tisch zum Abendessen vorzubereiten,
deinen Körper liebevoll zu behandeln,
Kunst zu machen, zu spielen,
des Ritual und Zeremonien Durchführens.
des Ritual und Zeremonien Durchführens.
All diese Handlungen erschaffen unsere Welt.
Schütze das Heilige, nähre Schönheit,
schätze sogar das gänzlich Unsichtbare,
kleine Handlungen der Fürsorge,
die unsere Welt erschaffen.
(Chameli Ardagh)
Sonntag, 10. November 2019
Mittwoch, 30. Oktober 2019
Nachtgedanken
Die schönste Zeit in meinem Heute:
wenn die geballten Tagesfäuste
sich verwandeln
in warme zärtliche Nachthände,
streichelnd Deine Wärme fühlen,
wenn unsere Zweisamkeit
sich wie eine warme Kuppel
über uns senkt
und die Welt
aussperrt.
(Heidi Lachnitt)
Freitag, 25. Oktober 2019
Ich darf loslassen.
Wie der Baum, der seine Röte ablegt
und seine kühlen feuchten Wurzeln
in die Verschwiegenheit der Erde verzweigt.
Ich darf ruhen.
Wie der Mond am Saum der Nacht
der silbern sich auf stille Gräser bettet
zum Atemholen unter der fliehenden Hand der Zeit.
Ich darf sein.
Wie der Nebel auf den Wassern
wie der Rauhreif am Fenstergeviert
wandernd unter geduldigen Träumen.
(Giannina Wedde)
Montag, 21. Oktober 2019
Herzvogel
Mein Herz ist
ein hungriger Vogel
pickt eifrig im Staub
des langen Lebenswegs
findet hier und da
ein süsses Körnchen der Hoffnung
die voran trägt
und ab und dann
entdecken meines Herzens Augen
nährende Glückskäfer-
einfach so
im Staub am Wegesrand.
(Maria Sassin)
Freitag, 18. Oktober 2019
Mittwoch, 16. Oktober 2019
Komm, Nacht, verstreue Deine Sterne,
leg schwarzes Tuch auf jedes ungehörte Ach,
entlass die Schwärme der Gedanken in die Ferne,
hauch Deinen Stilleatem unter jedes Dach.
Komm, Nacht, beruhige meine Hände,
die nichts als Träume halten auf dem Floss der Zeit.
Leg einen Kuss auf jedes unversöhnte Ende,
in jeden Atemzug empfundne Dankbarkeit.
Komm, Nacht, Du Hüterin der Pforte,
an deren Herz die halbe Welt sich seufzend schmiegt,
geleite mich zur Quelle reiner Hoffnungsworte,
in denen schon der Glanz des neuen Morgens liegt.
(Giannina Wedde)
Donnerstag, 10. Oktober 2019
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