Herr, unser kleines Leben – ein Inzwischen,
Durch das wir aus dem Nichts ins Nichts enteilen.
Und unsre Jahre: Spuren, die verwischen,
Und unser ganzes Sein: nur ein Einstweilen.
Was weißt du, Blinder, von der Stummen Leiden!
Steckt nicht ein König oft in Bettlerschuhen?
Wer sind wir denn, um richtend zu entscheiden?
Uns war bestimmt, zu glauben und zu tun.
Steckt nicht ein König oft in Bettlerschuhen?
Wer sind wir denn, um richtend zu entscheiden?
Uns war bestimmt, zu glauben und zu tun.
Lass du uns wissen, ohne viel zu fragen.
Lehr uns in Demut schuldlos zu verzeihn.
Gib uns die Kraft, dies alles zu ertragen,
Und lass uns einsam, nicht verlassen sein.
(Mascha Kaleko)