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Donnerstag, 29. September 2011


Nimm deinen Segen nicht von mir
Laß deine Hände liegen
Und deine Liebe und bleib hier
Wenn alle Vögel fliegen.

Und wenn du in der Tür schon stehst
Dann komm noch einmal wieder
Und hör mich an, bevor du gehst
Und höre meine Lieder.

Leg deine Hand auf mein Gesicht
So, dass mich niemand sieht
Dann, Liebster, fürchte ich mich nicht
Vor allem, was uns blüht.

Nimm deinen Segen nicht von mir
Laß deine Hände liegen
Und deine Liebe und bleib hier
Wenn alle Vögel fliegen.

(Bettina Wegner)

September Song


Oh, its a long, long while

from May to December,

But the days grow short

when you reach September.


When the autumn weather

turns the leaves to flame

one hasn't got time

for the waiting game.


Oh the days dwindle down

to a precious few

September

November


And these few precious days

I'll spend with you.

These precious days

I'll spend with you.

Mittwoch, 28. September 2011

Dienstag, 27. September 2011

Ende September

zu klaren wassern
will ich gehen

herbstberge
will ich besteigen

ozeane überfliegen

und wilde hunde
streicheln.

(franz hohler)

Montag, 26. September 2011

Dein Platz


Dort, wo die Abendsonne
nie verlöscht, wo Blätter,
wenn sie fallen,
aufgefangen werden
und die Sterne ihren Glanz
nie mehr verlieren können –
da bist du.

(Vreni Merz)

Sonntag, 25. September 2011

Bitte


Wir werden eingetaucht
Und mit den Wassern der Sintflut gewaschen,
wir werden durchnässt
bis auf die Herzhaut.

Der Wunsch nach der Landschaft
diesseits der Tränengrenze
taugt nicht,
Der Wunsch, den Blütenfrühling zu halten,
der Wunsch, verschont zu bleiben,
taugt nicht.

Es taugt die Bitte,
dass bei Sonnenaufgang die Taube
den Ölzweig vom Ölbaum bringe.
Dass die Frucht so bunt wie die Blüte sei,
dass noch die Blätter der Rose am Boden
eine leuchtende Krone bilden.

Und dass wir aus der Flut,
dass wir aus der Löwengrube und dem feurigen Ofen
immer versehrter und immer heiler
stets von neuem
Zu uns selbst
entlassen werden

(Hilde Domin)

Samstag, 24. September 2011

Umwege


Vielleicht gibt es keine Umwege.
Vielleicht sind Umwege Wege,
die wir gehen müssen,
damit wir uns klar darüber werden,
worauf es ankommt.
Haben wir nicht gerade auf den Umwegen gelernt,
was unser Weg ist?
Vielleicht sind alle Wege gleich wichtig.
Unterschiedlich ist nur,
wie wir sie gehen.
Der tiefe Sinn eines jeden Weges
erschließt sich in unserem Herzen.
Alles ist Weg,
wenn du bewusst lebst.
Alles ist Weg.
wenn du nicht stillstehst.

(Ulrich Schaffner)

Freitag, 23. September 2011


Eines Tages


werden wir Körper haben


deren Leichtigkeit die Schmetterlinge neiden


mit einer Vollkommenheit


die die Engel staunen lehrt




wir werden Körper haben


von Licht umschmeichelt


von Sonne durchstrahlt


wir werden lächelnde Weite sein




und wir werden diejenigen sein


die sich zärtlich


an die warme Erde schmiegen


die lustvoll das Wasser umarmen


die lachend im Feuer tanzen


und kraftvoll mit den Winden fliegen




wir werden dazu gehören


unsagbar schön


unendlich leicht




kein Schmerz und keine Narben


kein Hinken und Stolpern


keine Lähmung, kein Sterben


und keine Träne wird mehr sein




und dieses Fest


werden wir feiern


mit all jenen


die uns trotzdem


dennoch oder gerade darum liebten


und unsere Schönheit immer schon ahnten




ein Fest ohne Ende


so ist es uns verheißen




( Bernadette Grabner)

Dienstag, 20. September 2011



Vom Herbst lernen:
loslassen
was ich nicht mehr brauche
frei werden
damit Neues werden kann
ruhen
und wieder bereit werden
geschehen lassen
was unvermeidlich.
- Max Feigenwinter

Montag, 19. September 2011

Sonntag, 18. September 2011

Samstag, 17. September 2011

Die Blätter fallen,
fallen wie von weit, als welkten
in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

(Rilke)

Freitag, 16. September 2011

Die erschreckende Grenze

an der ich immer wieder
doch nur mich
finde, wenn ich dich
liebe.

Als wärest du
ein fremdes Land,
das nie einer
erforschen wird.

und ich
bin es auch.

Vielleicht ist die Liebe
nichts anderes,
als das auszuhalten
und nicht wegzugehen

(Ulrich Schaffner)

Donnerstag, 15. September 2011

In diesem Herbst ist die Zeit fast ohne mich vergangen
und mein Leben stand so still wie damals
Ich bin gekommen und gegangen und hätte
nichts über mich sagen können
Ich nahm mich so ernst daß mir das auffiel
Ich hatte kein Selbstgefühl und kein Gefühl
für etwas anderes
Ich ging und stand unentschieden herum
wechselte oft den Schritt und die Richtung

(Peter Handke)

Montag, 12. September 2011

Zwischen den Jahreszeiten

Der Garten leert sich,
die Vögel ziehen
ihre Stimmen zurück, und
der überwachsene Stein
wird sichtbar.
Ich lerne das Frösteln
wieder,
lehne mich an
die Ziegelmauer,
sehe meinem Atem nach,
der nicht weit kommt,
und denke an den Sommer,
der mich ausstieß,
mich mit Schüttelfrost
winterfest machte
in den Nächten zwischen
den Jahreszeiten,
in denen ich die alten
Buchstaben vergass
und heute
noch nicht schreiben konnte.
Mühsam
beginne ich nun
zu reden,
schaue hinüber zu dir
und warte,
wie nach so langem Schweigen
die Antwort
ausfällt.


(Peter Härtling)

Samstag, 10. September 2011

Don't look now
I'm fading away
Into the gray of my mornings
Or the blues of every night
Is it that my nails

keep breaking
Or maybe the corn

on my second little piggy Things keep popping out

on my face
or

of my life

It seems no matter how
I try I become more difficult
d to hold
I am not an easy woman

to want

They have asked

the psychiatrists psychologists politicians and

social workers
What this decade will be

known for
There is no doubt it is

loneliness

If loneliness were a grape
the wine would be vintage If it were a wood

the furniture would be mahogany
But since it is life it is

Cotton Candy

on a rainy ray
The sweet soft essence

of possibility
Never quite maturing

I have prided myself
On being in the great tradition
    albeit circus
That the show must go on
Though in my community the vernacular is
One Monkey Don't Stop the Show

We all line up
   at some midway point
To thread our way though
   the boredom and futility
Looking for the blue ribbon and gold medal

Mostly these are seen as food labels
We are consumed by people who sing

The same old song STAY:

as sweet as you are

in my corner
Or perhaps just a little bit longer
But whatever you do don't change baby baby don't change
Something needs to change
Everything some say will change
I need change

of pace face attitude and life
Though I long for my loneliness
I know I need something
Or someone
Or . . .

I strangle my words as easily as I do my tears
I stifle my screams as frequently as I flash my smile

it means nothing
I am cotton candy on a rainy day

The unrealized dream of an idea unborn

I share with the painters the desire
To put a three-dimensional picture
On a one-dimensional surface

(Nikki Giovanni)

Dienstag, 6. September 2011

The way of love is not a subtle argument.
The door there is devastation.
Birds make great sky-circles of their freedom.
How do they learn it?
They fall, and falling, they're given wings

(Rumi, from "Birdsong")

Montag, 5. September 2011

against the door of the world



I never made sense but now I disturb
I'm bashing my goods against the door of the world

(Sophie Hunger)

Sonntag, 4. September 2011


Ich hab geschworen Deine Stimme
zumindest die vergess ich nicht
manchmal glaube ich noch immer
ich höre, wie Du mit mir sprichst

Bevor die Fälschungen beginnen
Bevor Du untergehst im Nichts
will ich mich noch einmal erinnern
wie Du für mich gewesen bist

(Stephan Eicher)

Samstag, 3. September 2011

Hoffnung

Die Hoffnung
Ist eine Tür
Zu einem anderen Land
Die Hoffnung ist
Ein Gedicht
Ein Lied
Ein Gesicht
Die Hoffnung ist
Eine Hand in deiner Hand
Die Hoffnung ist
Eine Spur
Die dir vorausgeht

(Anne Steinwart) 

Freitag, 2. September 2011

One art

The art of losing isn't hard to master;
so many things seem filled with the intent
to be lost that their loss is no disaster,

Lose something every day. Accept the fluster
of lost door keys, the hour badly spent.
The art of losing isn't hard to master.

Then practice losing farther, losing faster:
places, and names, and where it was you meant
to travel. None of these will bring disaster.

I lost my mother's watch. And look! my last, or
next-to-last, of three beloved houses went.
The art of losing isn't hard to master.

I lost two cities, lovely ones. And, vaster,
some realms I owned, two rivers, a continent.
I miss them, but it wasn't a disaster.

-- Even losing you (the joking voice, a gesture
I love) I shan't have lied. It's evident
the art of losing's not too hard to master
though it may look like (Write it!) a disaster.
(E.Bishop)