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Sonntag, 26. Januar 2014
Das Schreiben eines Lebenslaufes
Was ist zu tun?
Ein Antrag ist einzureichen,
dazu ein Lebenslauf.
Ungeachtet der Länge des Lebens
hat der Lebenslauf kurz zu sein.
Geboten sind Bündigkeit und eine Auswahl von Fakten.
Die Landschaften sind durch Anschriften zu ersetzen,
labile Erinnerungen durch konstante Daten.
Von allen Lieben genügt die eheliche,
nur die geborenen Kinder zählen.
Wichtig ist, wer dich kennt, nicht, wen du kennst.
Reisen, nur die ins Ausland.
Zugehörig wozu, aber ohne weshalb.
Preise, ohne wofür.
Schreibe, als hättest du niemals mit dir gesprochen
und dich von weitem gemieden.
Umgehe mit Schweigen Hunde, Katzen und Vögel,
den Erinnerungskleinkram, Freunde und Träume.
Es gilt der Preis, nicht der Wert,
der Titel, nicht dessen Inhalt,
die Schuhgröße, nicht wo
der Mensch, für den man dich hält, hingeht.
Dazu eine Fotografie mit entblößtem Ohr.
Wichtig ist seine Form, nicht, was es hört.
Was es hört.
Das Knirschen des Papierwolfs.
(Wislawa Szymborska)
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