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Donnerstag, 28. November 2013


Ich habe dich
gefunden
und verliere
dich täglich.
Du bleibst
mir fremd
und warst mir
immer schon vertraut.
Halt mich fest
in deiner Hand
und lass
mich los
wie den Drachen
im Wind.

(Anne Steinwart)


Über die Hoffnung:

Es genügte, wenn man den Mut hätte, 
jene Art von Hoffnung abzuwerfen, 
die nur Aufschub bedeutet, 
Ausrede gegenüber jeder Gegenwart, 
die verfängliche Hoffnung 
auf den Feierabend und das Wochenende, 
die lebenslängliche Hoffnung 
auf das nächste Mal, auf das Jenseits - 
es genügte, den hunderttausend versklavten Seelen, 
die jetzt an ihren Pültchen hocken, 
diese Art von Hoffnung auszublasen: 
gross wäre das Entsetzen, 
gross und wirklich die Verwandlung. 

(Max Frisch, Tagebuch)