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Dienstag, 5. Februar 2013
Wer immer du bist
Nicht immer sehe ich dich
mit meinen Augen, ich sehe dich auch
mit deinen Augen, Bild um Bild
kreiselt im Stau vor der Netzhaut.
Der Erklärungen sind so manche
und ähneln einander doch, Schatten,
fließend, über Blätter.
Aber wenn ich das Bild nicht weiß,
dann sehe ich es doch,
mit meinen sogenannten eigenen Augen,
die eben sehen, wie die Wolken
über Gipfeln dort der Alpen
aus Vulkanen aus Schnee hervorgehen.
Unter ihnen warst du daheim –
und bist es wieder.
Du brauchst nun keinen mehr,
der dich mit deinen Augen sieht,
und doch ist nicht umsonst,
was sich daraus ergibt, es ist,
nun eben, wie man sagt, man atmet,
und auf einmal hältst du inne.
Komm in deinem schönen Kleid.
Schau dich um.
Sag mir, wen du siehst.
Wer immer wir sind,
wir sind es nicht immer.
(Jürgen Theobaldy)
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