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Montag, 30. November 2015


Immer kreisen
auf dem kühleren Wind
hilflos

kreisen meine Worte
heimwehgefiedert
nestlos

einst einem Lächeln entgegen
keiner trägt das Leben allein
kreisend und kreisend.

(Hilde Domin)

Freitag, 20. November 2015

du lieber himmel!
ein herrenloses gedicht
streunt über die seite
vielleicht beisst es!
ein wadenbeissergedicht!
nehmen sie sich in acht
gedichte haben scharfe zähne
dringen tief ein ins fleisch
sehen harmlos aus
wenn sie so über die seiten weiden
so friedlich
beinahe könnte man sie lieben
und dann
schnappen sie zu

(Jolanda Fäh)

Sonntag, 15. November 2015

Du weisst, dass hinter den Wäldern blau 
die großen Berge sind. 
Und heute nur ist der Himmel grau 
und die Erde blind.

Du weisst, dass über den Wolken schwer 
die schönen Sterne stehn, 
Und heute nur ist aus dem goldenen Heer 
kein einziger zu sehn.

Und warum glaubst du dann nicht auch, 
dass uns die Wolke Welt 
nur heute als ein flüchtiger Hauch 
die Ewigkeit verstellt.

(Eugen Roth  )

Donnerstag, 12. November 2015

The only moment that you can live here comfortably 
in these absolutely irreconcilable conflicts 
is in this moment when you embrace it all and you say, 
‘Look, I don’t understand a fucking thing at all – Hallelujah!’ 
That’s the only moment that we live here fully as human beings.

(Leonard Cohen)


Mittwoch, 11. November 2015

…und dann muss man ja auch noch Zeit haben,
einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen.

(Astrid Lindgren)

Samstag, 7. November 2015

Komm
einen Atemzug näher
ans Licht
Schwester

Sei kühn
und unnahbar.

(Rose Ausländer)

Mittwoch, 4. November 2015

Montag, 2. November 2015

Es ist alles ganz einfach

Es ist alles ganz einfach viel
einfacher und trotzdem
auch so gibt es Augenblicke
in denen es mir zuviel wird
In denen ich nicht verstehe
und nicht weiss, ob ich laut lachen
oder vor Angst weinen soll
oder ohne Weinen
ohne Lachen
still dasein
mein Leben annehmen
meine Durchreise
meine Zeit.

(Idea Vilarino)

Sonntag, 1. November 2015

Herbstfarben





...Spätherbst ist immer die Zeit 
zwischen Ernte und Sterben...

(Erich Fried)