Es ist nicht immer leicht,
an Jahren zu gewinnen
und nicht traurig zu sein
über den Anblick von Ruinen,
die einmal Häuser waren,
in denen es sich leben ließ
und lieben.
Es ist nicht immer leicht,
Geburtstage zu feiern
und nicht wehmütig zu werden
über das,
was nicht mehr ist,
außer im Gedächtnis des Herzens.
Das Herz
in seiner unheilbaren Sehnsucht
hängt an zerbrochener Gemeinsamkeit,
trauert verpaßten Chancen nach,
längst demaskierten Illusionen,
sehnt sich zurück
nach verlorenem Glück.
Der Kopf
schmeißt alles
aus dem Fenster raus.
Das treue Herz
sammelt es heimlich ein
und bringt es
durch die Hintertür
wieder ins Haus.
(Hans Kruppa)