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Montag, 30. April 2012

Sonntag, 29. April 2012

Heute

Keine Sehnsüchte mehr
wie früher
da sollte einer kommen
und mich erlösen.

Dann wäre das Rätsel
für immer erraten
und hielte,
endlich,
nach vielem Verwirrten.
Aber
die Minuten müssen gelebt werden
eine und eine
und immer
muss man durchhalten, aufmerksam
und keinen töten.

Auch sich nicht
umbringen durch
einen Fusstritt
weil man nicht
aufpasste auf das
was dalag
am Wegrand -
und blühte.

(Laure Wyss)

Samstag, 28. April 2012



Time, she’s a fast old train
She’s here then she’s gone
And she won’t come again
Won’t you take my hand

Die Antwort

Angerempelt vom Leben
entgegnete ich mit Gedichten
und beschwichtigte es
dass es weiter ging
und mich stehen liess
in der Todesstille
mit wenigen Worten
über Dinge, die man
zu lange beschwieg

(Erika Burkart)

Freitag, 27. April 2012

Mittwoch, 25. April 2012

Das Schöne bewundern,
Das Wahre behüten,
Das Edle verehren,
Das Gute beschliessen; 
Es führet den Menschen, 
Im Leben zu Zielen, 
Im Handeln zum Rechten, 
Im Fühlen zum Frieden, 
Im Denken zum Lichte; 
Und lehret ihn vertrauen 
Auf göttliches Walten 
In allem, was ist: 
Im Weltenall, 
Im Seelengrund.

(Rudolf Steiner)

We are secrets to each other
Each one's life a novel
No-one else has read.
Even joined in bonds of love,
We're linked to one another
By such slender threads.

We are planets to each other,
Drifting in our orbits
To a brief eclipse.
Each of us a world apart,
Alone and yet together,
Like two passing ships.

Just between us,
I think it's time for us to recognize
The differences we sometimes fear to show.
Just between us,
I think it's time for us to realize,
The spaces in between
Leave room for you and I to grow.

We are strangers to each other,
Full of sliding panels,
An illusion show.
Acting well-rehearsed routines
Or playing from the heart?
It's hard for one to know.

We are islands to each other,
Building hopeful bridges
On a troubled sea.
Some are burned or swept away,
Some we would not choose,
But we're not always free.

(Neil Peart )

Dienstag, 24. April 2012


Do not forget old friends
you knew long before I met you
the times I know nothing about
being someone 
who lives by himself
and only visits you on a raid 

(Leonard Cohen, from: "selected poems")

Hätten die Nüchternen
einmal gekostet,
alles verliessen sie,
und setzten sich zu uns
an den Tisch der Sehnsucht,
der nie leer wird.

(Novalis)

Sonntag, 22. April 2012

Blick in die Zukunft

Es wird sein wie immer
es kommt ein Tag
es kommt eine Nacht
die Sonne wird die Welt umarmen
der Mond wird sie
umlächeln von weit
Sterne blitzen auf
in glücklichen Augen
Sorgen türmen sich zuhauf
Menschen werden stürzen
und wieder aufstehen
sie werden tanzen werden lachen
in Liebe fallen und in Leid
sie werden singen und weinen
in tausend Nächten träumen
vom Glück von guten Geistern
die hilfreich ihre Hand reichen
zum Lauf ins Gelingen

(Annemarie Schnitt)

Dennoch Frühling


Samstag, 21. April 2012

Donnerstag, 19. April 2012

"If you're going to try, go all the way. Otherwise, don't even start. This could mean losing girlfriends, wives, relatives and maybe even your mind. It could mean not eating for three or four days. It could mean freezing on a park bench. It could mean jail. It could mean derision. It could mean mockery--isolation. Isolation is the gift. All the others are a test of your endurance, of how much you really want to do it. And, you'll do it, despite rejection and the worst odds. And it will be better than anything else you can imagine. If you're going to try, go all the way. There is no other feeling like that. You will be alone with the gods, and the nights will flame with fire. You will ride life straight to perfect laughter. It's the only good fight there is.”

(Charles Bukowski, Factotum)


Zu wenig Zeit genommen
für die Betrachtung der Sterne
Ich rede nicht von Teleskopen
Ich spreche von einer Dachluke
in einer ganz gewöhnlichen
wolkenlosen Nacht
vom Heimweg zu später Stunde
nur flüchtig aufschauend
den Schlüssel schon im Schloss
Nicht was ich nicht weiss
reut mich
mich reut der nachlässige Gebrauch
meiner Augen

(Rainer Malkowski)

Dienstag, 17. April 2012

Warnsignale

Wenn deine Augen –
sicherheitshalber –
nur noch das Sichtbare
sehen wollen,
deine Worte gedankenlos
und gleichgültig
ihre Wege gehen.

Wenn deine Wünsche
im Garten der Möglichkeiten
zu randalieren beginnen,
deine Träume
keine Kraft mehr haben,
Wurzeln in deinem Dasein
zu schlagen.

Wenn deine Gefühle
jegliche Wärme
vermissen lassen,
dein Leben
dir beim Hals
heraushängt.

Dann wird es Zeit,
dass du dir Zeit nimmst
für dich.

(Ernst Ferstl)

Montag, 16. April 2012

Blossom

In April 
the ponds open 
like black blossoms, 
the moon 
swims in every one; 
there’s fire 
everywhere: frogs shouting 
their desire, 
their satisfaction. What 
we know: that time 
chops at us all like an iron 
hoe, that death 
is a state of paralysis. What 
we long for: joy 
before death, nights 
in the swale - everything else 
can wait but not 
this thrust 
from the root 
of the body. What 
we know: we are more 
than blood - we are more 
than our hunger and yet 
we belong 
to the moon and when the ponds 
open, when the burning 
begins the most 
thoughtful among us dreams 
of hurrying down 
into the black petals 
into the fire, 
into the night where time lies shattered 
into the body of another.

(Mary Oliver)


Freitag, 13. April 2012


                                             

Donnerstag, 12. April 2012

Macht der Liebe

Ehre ohne Liebe macht hochmütig.
Macht ohne Liebe macht grausam.
Pflicht ohne Liebe macht verdriesslich.
Besitz ohne Liebe macht geizig.
Glaube ohne Liebe macht fanatisch.
Klugheit ohne Liebe macht betrügerisch.
Wahrheit ohne Liebe macht kritiksüchtig.
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich.
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart.
Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch.
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch.
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos.

(Laotse)

Mittwoch, 11. April 2012

mindful

Every day
I see or hear
something
that more or less

kills me
with delight,
that leaves me
like a needle

in the haystack
of light.
It was what I was born for—
to look, to listen,

to lose myself
inside this soft world—
to instruct myself
over and over

in joy,
and acclamation.
Nor am I talking
about the exceptional,

the fearful, the dreadful,
the very extravagant—
but of the ordinary,
the common, the very drab,

the daily presentations.
Oh, good scholar,
I say to myself,
how can you help

but grow wise
with such teachings
as these—
the untrimmable light

of the world,
the ocean’s shine,
the prayers that are made
out of grass?

(Mary Oliver)


Dienstag, 10. April 2012

Masche für Masche 
strick ich mir 
mein Leben zurecht 

Dunkles wechselt 
mit Hellem 
dünner 
brüchiger Faden 
mit dicker Wolle 

seltsame, einzigartige 
Muster entstehen 
manchmal auch hübsche 

so ist 
mein Leben 

(Andrea Schwarz)


Samstag, 7. April 2012


We clasp the hands of those who go before us,
and the hands of those who come after us;
we enter the little circle of each other's arms,
and the larger circle of lovers
whose hands are joined in a dance,
and the larger circle of all creatures,
passing in and out of life,
who move also in a dance,
to a music so subtle and vast
that no one hears it except in fragments."

(~Wendell Berry, "Healing" )

Donnerstag, 5. April 2012

warnung

wenn die kleinen weissen strassen
im süden
die du gegangen bist
sich dir öffnen wie knospen
voller sonne 
und dich einladen.

wenn die welt,
frischgehäutet,
dich aus dem haus ruft
und dir ein einhorn
gesattelt
zur tür schickt.

dann sollst du hinknieen wie ein kind
am fuss deines betts
und um bescheidenheit bitten.
wenn alles dich einlädt,
das ist die stunde
wo dich alles verlässt. 

(hilde domin)

Dienstag, 3. April 2012

Come, come, whoever you are.
Wanderer, worshiper, lover of leaving.
It doesn't matter.
Ours is not a caravan of despair.
Come, even if you have broken your vows a thousand times.
Come, yet again , come , come.

(Rumi)

Montag, 2. April 2012

Sonntag, 1. April 2012

Frühlingstage

windhimmelfrei




steinreich

 feuerflammenleidenschaftlich


blütenerwachend

Es gibt keine Pflicht des Lebens,
es gibt nur eine Pflicht des
Glücklichseins.
Dazu allein sind wir auf der Welt,
und mit aller Moral
und allen Geboten
macht man einander selten glücklich,
weil man sich selbst damit nicht
glücklich macht.
Wenn der Mensch gut sein kann,
kann er es nur,
wenn er Harmonie in sich hat,
also wenn er liebt.
Dies war die Lehre,
die einzige Lehre in der Welt;
dies sagte Jesus,
dies sagte Buddha,
dies sagte Hegel.
Für jeden ist das einzig Wichtige auf der Welt
sein eigenes Innerstes,
seine Seele,
seine Liebesfähigkeit.
Ist die in Ordnung,
so mag man Hirse oder Kuchen essen,
Lumpen oder Juwelen tragen,
dann klang die Welt mit der Seele rein zusammen,
war gut,
war in Ordnung.

(Hermann Hesse)