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Mittwoch, 30. April 2014

Nobody has 
ever measured, 
not even poets,
 how much
 the heart 
can hold.

(zelda fitzgerald)

Sonntag, 27. April 2014



(Mary Oliver)
Der vorbeieilenden Zeit
Fallen stellen.

Lernen, sich auf eine
Kleinigkeit zu stützen.

Jede Eitelkeit vergessen.

Einen unerfüllbaren
Wunsch bewahren.

Dann und wann ein Wort,
das man lange angeschaut hat.


(Walter Helmut Fritz)

Samstag, 26. April 2014

Freiheiten

Das Vertauschen eines Ortes
mit einem andern.
Blicke aus Fenstern
zu verschiedenen Jahreszeiten.
Die Treue zu einer Arbeit,
nach der niemand fragt.
Erdberührungen, leichthin,
im Gehen.
Die Aufgabe falscher Freunde.
Der Zusammenprall, ungeschützt,
mit fremdem Leben.
Das ruhige Eintauchen der Hände
in eiskaltes Wasser.

(Rainer Malkowski)

Freitag, 25. April 2014

Glück ist das lichterlohe Bewusstsein: 
Diesen Augenblick wirst du niemals vergessen. 
Man gleicht einem Film, der belichtet wird 
- entwickeln wird es die Erinnerung.

(Max Frisch)

Das Wachsen von Träumen
macht Angst
als fehlten die Flügel
diese Mauern
zu überfliegen.

(Hilde Domin)

Mittwoch, 23. April 2014

Meine Reisetasche, abgenutzt
in drei Erdteilen:
seit gestern steht sie mitten
im Wohnzimmer.

Dabei habe ich gar nicht vor,
wegzufahren.
Ich wehre mich nur
gegen die Versuchung, zu glauben,
ich sei
schon angekommen –

wehre mich dagegen,
von der Zukunft nichts anderes
zu erhoffen
als die schmerzlose
Fortdauer
der Gegenwart.

(Rainer Malkowski)

Sonntag, 20. April 2014

Freitag, 18. April 2014


Geh und öffne die Tür.
Vielleicht ist draussen
ein Baum oder ein Wald
oder ein Garten
oder die magische Stadt.
Geh und öffne die Tür.
Vielleicht kratzt ein Hund da.
Vielleicht ist da auch 
ein Gesicht oder ein Auge
oder das Bild eines Bildes.
Geh und öffne die Tür.
Wenn da Nebel ist, 
wird er fallen.
Geh und öffne die Tür.
Und wenn da nur 
tickende Finsternis wäre,
und wenn da nur 
ein hohler Hauch wäre,
und wenn da
gar nichts 
wäre,
geh und öffne die Tür.
Zumindest
ein Luftzug
wird sein.

(Miroslav Holub)

Mittwoch, 16. April 2014

Fast Glück


Kann jetzt auf einmal
fast alles wieder
fast alles bedeuten
nicht nur Hartnäckigkeit und Mut
sondern auch fast wieder
noch Hoffnung?
Und kann das wirklich
fast durch Zufall 
und wirklich noch oder fast noch
zur rechten Zeit so gekommen sein?
Und wenn das so sein kann
muss dann nicht auch die Angst
die zum Glück jetzt vor Glück
fast unsichtbar ist
wieder kommen
und muss sie nicht sogar
fast noch grösser werden?
Die Angst daß es wieder verloren gehen könnte
und daß das dann fast nicht zu ertragen wäre.

(Erich Fried)

Everyone I'll never meet
And the friends I won't now make
The adventures that they could have been
And the risks I'll never take

But among your books
Among your clothes
Among your noise and fuss
I've let it go

I can stop and catch my breath
And look no further for happiness
And I will not turn again
'Cause my heart has found it's home

Fundstück

 Meine Mutter Ursula 1967 in Oxford

Dienstag, 15. April 2014

Wie es ist

Mein Haus ist mein Garten,  
mein Garten ist mein Bett,  
mein Bett ist meine Liebe, 
meine Liebe ist mein Himmel.

Mein Himmel ist mein Regen,  
mein Regen ist mein Nass,  
mein Nass ist meine Quelle,  
meine Quelle ist mein Brunnen,

Mein Brunnen ist meine Arbeit,  
meine Arbeit ist meine Wiese,  
meine Wiese ist meine Freude, 
 meine Freude ist mein Paradies.

So ist es.

Das ganze schrecklich schöne Leben


Gefangen wer
aus sich
nicht auswandern
nicht in sich
einwandern kann

Luftländer
mit wunderbaren
Trapezen

Lichtwärts schattenwärts
schwingend
Grenzen überschreiten

Nicht stolpern
über seinen
eigenen Schatten

(Rose Ausländer) 

Sonntag, 13. April 2014


Das Zimmer behütet mich
da ich es hüten muss
Kommt stückweis die Welt 
an mein Fenster 
Pappeln Sperlinge Wolken 
Briefe von alten und fremden Freunden 
besuchen mich täglich
Die Zeit 
ein Gespräch 
Wirklichkeit 
sagst du 
ich sage 
Traum.

(Rose Ausländer)


Ich will das Bild
vom Tag mit dir
wie eine Katze
ihre Jungen
am Nacken nimmt
mit sanftem Biss
in meine Stille
tragen.

(Christoph W. Aigner)

Donnerstag, 10. April 2014

All The World Is Green



wortglaube

früher glaubte ich.
worte hätten eine unerschöpfliche kraft.
durch sie würde die welt zu dem. was sie ist. und wird.
ich glaubte dass worte führten.
an einen geheimen ort.
in die stille.
zum einen wort.
zu unerklärlichem glück.
an solche dinge glaubte ich. früher.

ich tu es
noch immer

(Rea Revekka Poulharidou)

Mittwoch, 9. April 2014

Montag, 7. April 2014

Freitag, 4. April 2014

Ich muss gar nichts


You have to die a few times 
before you can really live.

(Charles Bukowski)

Die Herzen sind Sterne,
die im Menschen blühen.
Alle Blumen sind Himmel.
Alle Himmel sind Blumen.
Alle Blumen glühen.
Alle Himmel blühen.

(Hans Arp)
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Sätze

Der Traum vom Glück
wehrt sich gegen mich
seit ich ihn träumen will
Ich habe viel geträumt
von dunklen Dingen
Manchmal stand ein Stern
am Himmel meines Traums
nur einen Augenblick
dann stürzte er
und fiel
weiß auf mein Haar

(Rose Ausländer)

We're all going to die, all of us, what a circus! 
That alone should make us love each other but it doesn't. 
We are terrorized and flattened by trivialities, 
we are eaten up by nothing.

(Charles Bukowski)