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Samstag, 29. April 2017

Hinterlasse ein Zeichen

Hinterlasse ein Zeichen, schreib die Namen,
die dich quälen, an die Wand eines Pissoirs.
Mal einen Strich. Und schreib: Wer so hoch
pinkeln kann, der melde sich bei der Feuerwehr.
Hinterlasse ein Zeichen, Kind oder Kegel.
Jemand weiss, dass du wiederkehrst.
Giess Wasser auf die Wüste des Nachbarn.
Vielleicht hat er einst einen Baum gepflanzt
Und weiss es nicht mehr. Der von nebenan.
Und pflanz keinen Efeu. Der wächst von allein.
Begeh kein Verbrechen. Es wird dich erschrecken
Wenn du, wiederkehrend, die Gründe nicht kennst.
Hinterlasse ein Zeichen. Bestiehl die Reichen.
Verachte die Armut. Sie wird dich erkennen.
Spuck aufs Geld. Es wird dich begrüssen.
Lass dich malen. Bau Häuser. Erfind eine Lüge,
von der jedermann sagen wird: Die stammt von dem!
Hinterlasse ein Zeichen. Eine Botschaft. Ein Wort.
Erfinde eine Kreuzung zwischen Vogel und Blume.
Und dem ersten Kind, dem du morgens begegnest,
schenkst du deinen Taglohn und l
Hinterlasse ein Zeichen, schreib die Namen,
die dich quälen, an die Wand eines Pissoirs.
Mal einen Strich. Und schreib: Wer so hoch
pinkeln kann, der melde sich bei der Feuerwehr.
Hinterlasse ein Zeichen, Kind oder Kegel.
Jemand weiss, dass du wiederkehrst.
Giess Wasser auf die Wüste des Nachbarn.
Vielleicht hat er einst einen Baum gepflanzt
Und weiss es nicht mehr. Der von nebenan.
Und pflanz keinen Efeu. Der wächst von allein.
Begeh kein Verbrechen. Es wird dich erschrecken
Wenn du, wiederkehrend, die Gründe nicht kennst.
Hinterlasse ein Zeichen. Bestiehl die Reichen.
Verachte die Armut. Sie wird dich erkennen.
Spuck aufs Geld. Es wird dich begrüssen.
Lass dich malen. Bau Häuser. Erfind eine Lüge,
von der jedermann sagen wird: Die stammt von dem!
Hinterlasse ein Zeichen. Eine Botschaft. Ein Wort.
Erfinde eine Kreuzung zwischen Vogel und Blume.
Und dem ersten Kind, dem du morgens begegnest,
schenkst du deinen Taglohn und lächelst es an.
Hinterlasse ein Zeichen: Um die Welt eines Tages,
nach hundertelf Jahren, wiederzufinden als Heimat.

(Jürg Federspiel)

Freitag, 28. April 2017

       
                                                           
                                                (Franz Hohler) 

Mittwoch, 26. April 2017


sei poet
benütz die sprache als ein federbrett,
spring einen salto in die alphabete,
zieh den satz wie eine flagge hoch.

sei poet
nicht schaf im wolfspelz für ein schattenspiel,
nicht winterkleid für all die dünnen phrasen,
die jedermann zu jedermann an jeden tag erzählt.
dann kannst du gärtner der bagdad sein,
mehr will ich nicht von dir.

sei poet
den innern erdteil sollst du projizieren.
mit magischen laternen und mit spiegeln
die man für zwei kometen überall erhält.


(André Heller)

Donnerstag, 20. April 2017

Dienstag, 11. April 2017

Montag, 10. April 2017

Wofür es sich zu leben lohnt

Für das Rauschen des Meeres,
für das Funkeln der Sterne,
für das Leuchten in den Augen derer, 
die wir lieben.
Für die Musik und für den Tanz,
für die leisen Momente
und für das Innehalten im Trubel der Tage.
Für die Zärtlichkeit
und für die Sonne in unseren Herzen.
Für unsere unermüdliche Hoffnung.

(Jochen Mariss)