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Samstag, 28. April 2018

Mit Maiglöckchen 
läutet das junge Jahr
seinen Duft

Der Flieder erwacht
aus Liebe zur Sonne
Bäume erfinden wieder ihr Laub
und führen Gespräche

Wolken umarmen die Erde
mit silbernem Wasser
da wächst alles besser

Schön ists im Heu zu träumen
dem Glück der Vögel zu lauschen

Es ist Zeit sich zu freuen
an atmenden Farben
zu trauen dem blühenden Wunder

Ja es ist Zeit
sich zu öffnen
allen ein Freund zu sein
das Leben zu rühmen


(Rose Ausländer)

Freitag, 27. April 2018

Dienstag, 17. April 2018


Nach dem Erwachen

Dank für den Augenblick
in dem die Helligkeit
wieder da ist,
sich an die Arbeit macht,
auseinanderfaltet,
was sich eben noch
verdeckt hielt.


(Walter Helmut Fritz)

Samstag, 14. April 2018

Federn lassen und dennoch schweben, 
das ist das Geheimnis des Lebens.

(Hilde Domin)

Montag, 9. April 2018

We are all wanderers on this earth. 
Our hearts are filled with wonder, 
our souls are deep with dreams.

(Gipsy proverb)

klar -
es ist frühling und niemand
niemand wundert sich
über fische am himmel
und schwebende steine
schau hin die wolken sie
schwingen hell in den zweigen
alles ist leicht sagst du
selbst die erde
wiegt nicht mehr
so schwer

(Sylvia Hagenbach)

Donnerstag, 5. April 2018

Wir glauben so lange nicht an uns,
bis jemand uns zeigt,
dass tief in uns etwas wertvoll ist,
etwas, das unser Zuhören wert ist,
das unser Vertrauen verdient,
das unserer Berührung heilig ist.
Wenn wir einmal an uns selbst glauben,
können wir Neugier wagen, Staunen, 
spontanes Entzücken oder jede Erfahrung,
die den menschlichen Geist offenbart.

(E.E. Cummings)

Mittwoch, 4. April 2018

Mit kleinen Schritten, gemessen, gemessen,
Die Strecke Weges, die schwierig ist, gehen.
Das Schöne erinnern, das Schlechte vergessen
Und schweigend die Zeichen der Hoffnung verstehen.
Denn ohnedem ists nicht: die Graugänse schreien.
Im Finsteren Tausende auf ihrem Zug
Verliern das Gesetz nicht, sich schützend zu reihen.
Und führen die Hoffnung mit sich im Flug.

(Eva Strittmatter)

Montag, 2. April 2018

losgelöst

wie mir die tage fehlen
wo das südlicht
das meer silbert
die brandung wandelt
in sprühende schleier
diamantener wogen
die fest ihre zähne
schlagen in schroffes gestein
und in mein herz
die gischt zum gleissen bringt
meterhoch aufgebäumt
träume, wünsche
und am ende ich
losgelöst
im blau-weißen funkeln 

wie mir die tage fehlen



(Isabella Kramer)