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Montag, 30. Dezember 2019

Vogel im Winter
über dem Schnee
wo sich die Dunkelheit sammelt
schreit er und singt
auf dem Zweigen eines kahlen Baumes
brennt er sein einziges Lied

(Ulla Hahn)

anders ist die nacht geworden 
anders der tag 
die stunde 
anders die liebe
 anders der liebende 
nicht anders geworden 
ist die sehnsucht. 

(Elisabeth Alexander)

Sonntag, 29. Dezember 2019

Nur den aufrichtig Liebenden 
wird es gelingen zu hören, zu schauen, 
drüber hinaus mit den Herzen zu greifen. 

Seht doch, 
wie ihre Wirklichkeit fern ist
von all dem Getön und Getue
wie wir sie neiden.

Weil sie uns fremd sind, haben wir Angst
schelten sie einfältig oder verblendet
ach, weil wir alles viel besser verstehen
und in Büchern belegen,
mit Kriegen beweisen.

Aber die aufrichtig Liebenden
wandeln den Menschen voran.
Ihnen allein
muss nicht der Menschheit Blut
Wahrheit und Dasein bezeugen.
Sie allein
müssen sich nicht übersehen
um gesehen zu werden.

(Konstantin Wecker)

Montag, 16. Dezember 2019

Freitag, 13. Dezember 2019

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Samstag, 7. Dezember 2019

Herzwiege

Unter abenddunklen Himmeln,
in der tiefen Mulde der Stille,
bette Dein Schmerzen und Sträuben,
Dein Wollen und Seufzen
und jedes Lassenmüssen.

Schon liegt ein neugeborener Traum
in Deiner Herzwiege,
schon sucht ein neues, zärtliches Wort
zwischen zwei Atemzügen
die winzige Tür zur lauschenden Welt.

(Giannina Wedde)
(http://www.karindrawings.com)

Dienstag, 3. Dezember 2019

den tagen nicht nahe kommen
aber die tage nahe kommen lassen
wenn sich der himmel öffnet
darauf vertrauen wollen
wieder und wieder
dass sich menschen einlassen
auf die gemeinsamen wege
und doch immer wieder
zu dir selbst schauen
erfüllt von der unbegrenzten liebe
sich sammeln in den gedanken
und in den zwischenzeiten 
gedankenlos warten können 
wenn etwas noch nicht eingetreten ist
ohne uhrzeiten darauf vertrauen
dass die bäume auch im neuen jahr wachsen
geschichten unter glas erfinden
dem blau ein hinreissendes grün schenken
aber auch bei dir selbst bleiben
immer und immer wieder
den tagen heimat anbieten
und dem eigenen herzen die grösste heimat sein
die liebe wie eine wachsende lichtblume begrüssen
sinnlich bleiben in worten und 
unter der haut unzertrennlich werden
am weichen ufer der meere
so kommen die tage nahe
und auf den hellen blättern
schreiben sich worte von selbst
                                                         
(Hermann Josef Schmitz, http://wortgarage.blogspot.com)