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Freitag, 31. Dezember 2021

Ende des Jahres

Schenk diesem Tag noch einen Blick der Güte
und auch dem Jahr, das nun zu Ende geht.
Lass diese Zeit nicht ohne deinen Segen ziehen,
gib dem, was war, dein reif gewordenes Ja.
Den Erdengaben, die sich gern in deine Hände schenkten,
den Menschen, die ein Stück des Weges mit dir teilten,
und allen Träumen, die in deiner Mitte wuchsen,
um einmal Wirklichkeit in dieser Welt zu sein.
Leg auch vergangenen Kummer unter deine Blicke
mit einer ernsten, späten Dankbarkeit.
Das leise Sehnen, das nichts und niemand stillte,
die Furcht, die sich in leere Nächte schlich,
und auch die unvollkommenen und ungelösten Dinge
mit ihrer Traurigkeit aus Nichtmehr und Nochnicht.
Alles schmiege an dein Herz wie einen Brief,
den ein geliebter Mensch dir schrieb,
wie eine Kostbarkeit, die du vielleicht nicht ganz verstehen,
doch auf viele Weisen annehmen und bergen kannst.

(Giannina Wedde)

Dienstag, 28. Dezember 2021

Montag, 27. Dezember 2021

Donnerstag, 23. Dezember 2021

 Wenn wir

aufeinander zugehen
und zueinander stehen
 
ehrlich und echt sind
und auf Floskeln verzichten
 
geduldig warten
und wohlwollend zuhröen
 
Feines beschützen
und Schwaches stärken
 
Trauriges gemeinsam tragen
und uns an den Erfolgen anderer freuen
 
Hindernisse als Möglichkeiten sehen
und Ansätze weiterdenken
 
Liebevoll begleiten
und herzlich danken

Halt geben
statt festzuhalten
 
Raum lassen und ermutigen
den eigenen Weg zu gehen
 
wird Weihnachten

(Max Feigenwinter)

Dienstag, 21. Dezember 2021

 


Heute bin ich ein Pfeil, der durch das Land fliegt. 
So leicht im Himmel, als wäre ich eine Adlerfeder. 
So geschmeidig, als wäre ich ein Delfin im Ozean. 
So stark mit Mutter Erde verbunden, 
dass ich sogar meinen eigenen Schatten fühlen vermag. 
Ich fühle die Tiere in mir,
 wie sie miteinander auf der grünen Wiese spielen. 

In unseren bewussten Momenten,
 erkennen wir, was wir alles sind.
 Dann löst sich sogar die Verbundenheit in einem selbst auf, und du bist es selbst. Du bist das Wasser, die Luft, 
der Wind, das Feuer und so vieles mehr. 
Warst du schon mal ein Stern, oder die Morgensonne, 
oder der Abendregen?

Schliesse deine Augen…

Lass dich fallen. Es wird dunkel um dich, 
die Dämmerung nimmt ihren Platz in dir ein. 
Blumen und vieles mehr gesellen sich zu dir, 
lass dich von deinen Träumen einschliessen, 
um zu erfahren, dass du mehr bist, als das,
 was du empfinden vermagst. 
Nun empfinde tief deine Bereitschaft da zu sein, 
denn du bist schon lange da. 
Nun erfahre alles Schöne, 
denn du bist umgeben von Mutter Erde, 
und ihrer Natur, die du selbst bist. 

Was schön ist, bist DU.
Nun öffne deine Augen, um zu sehen. 
Sieh nun, alles lebt in dir und du lebst in allem was ist. 

(Johannes Martin Rohmann)

Montag, 20. Dezember 2021

Sonntag, 19. Dezember 2021


 

Wir glauben, wenn wir nichts tun, 
vergeuden wir unsere Zeit.
 Das ist nicht wahr.
 Unsere Zeit ist zunächst für uns da, 
um zu sein. Um was zu sein?
 Um Frieden zu sein, 
um Freude zu sein, um zu lieben. 
Und das ist es, was die Welt 
am dringlichsten braucht.

(Thich Nhat Hanh)



Samstag, 18. Dezember 2021

Jahresende

Leg dieses Jahr an seinem Ende
in die Stille der winterlichen Erde.
Bette dort alle Tage und Nächte, die dich erfüllten,
die dich mit Freude und Begegnung nährten
und dir Türen zu neuen Räumen öffneten –
all die Augenblicke tief empfundener Lebendigkeit.
Bette dort auch die Tage,  die sich verschlossen,
die dir Lasten auf die Schultern legten
und dich mit deinen Fragen alleinließen –
die Zeiten ruheloser Gedanken  und schwindender Kraft.
Lass das Durchlebte los. 
Es ist nicht länger hier.
Gib es in den Schoss der dunklen Erde,
die schon das neue Leben
 in sich webt und träumt
und die dich ruft,
 zu weben und zu träumen
und Muttererde für das Kommende zu sein.

(Giannina Wedde)

Mittwoch, 15. Dezember 2021

Sonntag, 12. Dezember 2021

 

Sonntag, 5. Dezember 2021

Warte auf dich

Warte auf dich.
Gestehe dir Räume zu, in denen du Atem holen
und zur Besinnung kommen kannst.
Verzwecke sie nicht, die Kraft deiner Hände,
die Unermüdlichkeit deiner Schritte,
und die wagemutigen Flüge deiner Gedanken,
die sich mit der fernsten Idee
und dem gefahrenvollsten Aufbruch befreunden können.
In dir wohnt eine schöpferische Freude,
die immer wieder in der Tiefe ihrer selbst
ausruhen muss wie die Erde im Kokon des Winters,
die ihrer Neugeburt entgegen träumt.
Verzeih deiner leise flüsternden Furcht,
nicht zu genügen, und auch der Ungeduld,
die alles überstürzen will.
Du weißt längst, dass alle Dinge ihre Zeit haben
und dass das Gute langsam reift.
Wiege alles in deinem Herzen.
Alles, was das Leben dir schenkt und zumutet,
was es dir bereitet und entzieht,
denn nur dann wird etwas, das du nicht fassen kannst
und das auch dein Gesicht trägt,
sein Geheimnis mit dir teilen.
Warte auf dich.

(Giannina Wedde)

Freitag, 3. Dezember 2021