.
Mittwoch, 30. Januar 2013
ganz bleiben
unter fallenden kastanien
den garten umarmen
durch zeitgeräusch wandern
von stimme zu stimme
herzliche briefe
lieben
sich an allen ecken
wundstossen
und ganz bleiben
(rose ausländer)
Dienstag, 29. Januar 2013
Montag, 28. Januar 2013
We are dreaming of tomorrow and tomorrow isn't coming;
we are dreaming of a glory that we don't really want.
We are dreaming of a new day when the new day's here already.
We are running from the battle when it's one that must be fought
And still we sleep.
We are listening for the calling but never really heeding,
Hoping for the future when the future's only plans.
Dreaming of the wisdom that we are dogding daily,
Praying for a savior when salvation's in our hands.
And still we sleep.
And still we sleep.
And still we pray.
And still we fear.
And still we sleep.
(N.H. Kleinbaum)
Sonntag, 27. Januar 2013
Samstag, 26. Januar 2013
Jetzt sitzt der weiße Schlaf vor allen Wintertüren,
Die Fenster sind gleich blassen Eierschalen,
Dahinter leben Straßen voll Gespenster
Und Stimmen, die uns ferne Menschen malen.
Man kann die Welt nicht sehen und nur spüren.
Wie Blinde ahnt man dunkel das Geschehen,
Alleingelassen bei Erinnerungen,
Die an den Türen wie die Bettler stehen,
Die bei den Ofenflammen warm sich rühren,
Erregt mit nimmersatten Hungerzungen.
Sie können uns an magern Händen führen
Und haben in der Asche noch nicht ausgesungen.
(Max Dauthendey)
Freitag, 25. Januar 2013
To love.
To be loved.
To never forget your own insignificance.
To never get used to the unspeakable violence
and the vulgar disparity of life around you.
To seek joy in the saddest places.
To pursue beauty to its lair.
To never simplify what is complicated
or complicate what is simple.
To respect strength, never power.
Above all, to watch.
To try and understand.
To never look away.
And never, never to forget.
(Arundhati Roy)
Lieben. Geliebt werden.
Nie vergessen, wie unwichtig man selbst ist.
Sich nie an die unaussprechliche Gewalt und vulgäre Ungleichheit
des Lebens um einen herum gewöhnen.
Am traurigsten Ort nach Freude suchen.
Der Schönheit in ihr Versteck folgen.
Nie vereinfachen, was kompliziert ist,
oder kompliziert machen, was einfach ist.
Kraft achten, nie Macht.
Vor allem beobachten.
Zu verstehen versuchen.
Nie wegsehen.
Und nie, nie vergessen.
(Arundhati Roy)
Lieben. Geliebt werden.
Nie vergessen, wie unwichtig man selbst ist.
Sich nie an die unaussprechliche Gewalt und vulgäre Ungleichheit
des Lebens um einen herum gewöhnen.
Am traurigsten Ort nach Freude suchen.
Der Schönheit in ihr Versteck folgen.
Nie vereinfachen, was kompliziert ist,
oder kompliziert machen, was einfach ist.
Kraft achten, nie Macht.
Vor allem beobachten.
Zu verstehen versuchen.
Nie wegsehen.
Und nie, nie vergessen.
(Arundhati Roy)
Schöner
Schöner sind die Gedichte des Glücks.
Wie die Blüte schöner ist als der Stengel
der sie doch treibt
sind schöner die Gedichte des Glücks.
Wie der Vogel schöner ist als das Ei
wie es schön ist wenn Licht wird
ist schöner das Glück.
Und sind schöner die Gedichte
die ich nicht schreiben werde.
(Hilde Domin)
Donnerstag, 24. Januar 2013
Deine Hände
Ich fühle Deine Hände im Haus,
Sie gehen wie Blut durch alle Wände
Und teilen ihre Wärme aus.
Sie bereiten mitten im Alltagslärme
Mir täglich einen Hochzeitsschmaus,
Verwandeln Sorgen in Singvögelschwärme.
Wie Sonnenstrahlen auf Erden wandeln
Und zaubern aus Staub einen Blumenstrauß,
So müssen sie immer feurig handeln.
Ich fühle Deine geliebten Hände,
Sie geben ihren Puls dem Haus
Und gehen wie Wärme durch meine Wände.
(Max Dauthendey)
Mittwoch, 23. Januar 2013
Dienstag, 22. Januar 2013
Eh noch die Eiszeit ausbricht
ein letzter warmer Atemzug
ein Wort noch
ach das quillt schon
mit Novemberatem
in den kalten Tag
Der Mann da auf dem Bürgersteig
trägt Reif um seine Stirn
zwischen den Zähnen mahlt er langsam
aus Glas die Kugel
zu Dezemberstaub.
Gott
eh die Nacht kommt
gib noch einmal Licht
ganz hell und heiss
eh die Armee von Feiglingen
die Sohlen ihrer Stiefel probt
im Schnee
Wo sind wir denn bloss hingekommen
Das Ungeborene übt
den Bückling schon
Wer schützt uns noch
und wie
vor uns?
(Bettina Wegner)
Empfänger unbekannt
Vielen Dank für die Wolken.
Vielen Dank für das Wohltemperierte Klavier und,
warum nicht, für die warmen Winterstiefel.
warum nicht, für die warmen Winterstiefel.
Vielen Dank für mein sonderbares Gehirn
und für allerhand andre verborgne Organe,
und für allerhand andre verborgne Organe,
für die Luft, und natürlich für den Bordeaux.
Herzlichen Dank dafür, dass mir das Feuerzeug nicht ausgeht,
und die Begierde, und das Bedauern, das inständige Bedauern.
Vielen Dank für die vier Jahreszeiten,
für die Zahl und für das Koffein,
und natürlich für die Erdbeeren auf dem Teller,
gemalt von Chardin, sowie für den Schlaf,
für den Schlaf ganz besonders,
und, damit ich es nicht vergesse,
für den Anfang und das Ende und die paar Minuten dazwischen inständigen Dank,
meinetwegen für die Wühlmäuse draußen im Garten auch.
( Hans-Magnus Enzensberger)
( Hans-Magnus Enzensberger)
Montag, 21. Januar 2013
Einmal geht der Engel
auch ganz nah an dir vorbei.
Es ist ein regnerischer Montag
du fühlst dich älter als die Welt
die Stiefel schlecht geputzt
das Herz gänzlich verrostet
Aber deines Schicksals Engel geht vorbei
dich mit Güte überschwemmend
und einem rosa Lächeln
Halt ihn fest!
Dreh dich um!
Bevor er nur noch dem Winde gleicht!
(Yvan Goll)
Sonntag, 20. Januar 2013
A Hazy Shade of Winter
"Hang on to your hopes, my friend
That's an easy thing to say,
but if your hopes should pass away
It's simply pretend
That you can build them again "
don't forget
there is always somebody or something
waiting for you,
something stronger, more intelligent,
more evil, more kind, more durable,
something bigger, something better,
something worse, something with
eyes like the tiger, jaws like the shark,
something crazier than crazy,
saner than sane,
there is always something or somebody
waiting for you
as you put on your shoes
or as you sleep
or as you empty a garbage can
or pet your cat
or brush your teeth
or celebrate a holiday
there is always somebody or something
waiting for you.
keep this fully in mind
so that when it happens
you will be as ready as possible.
meanwhile, a good day to
you
if you are still there.
I think that I am---
I just burnt my fingers on
this
cigarette.
(Charles Bukowski)
Samstag, 19. Januar 2013
Die Kunst der kleinen Schritte
Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr,
sondern um die Kraft für den Alltag.
Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.
Mache mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung.
Schenke mir das Fingerspitzengefühl,
um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist.
Erinnere mich daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt.
Schicke mir im rechten Augenblick jemand,
der den Mut hat, die Wahrheit in Liebe zu sagen.
Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen.
Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten
und zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin.
Verleihe mir die nötige Phantasie,
im rechten Augenblick ein Päckchen Güte, mit oder ohne Worte,
an der richtigen Stelle abzugeben.
Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen.
Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern das, was ich brauche.
Lehre mich die Kunst der kleine Schritte!
(Antoine de Saint-Exupéry)
Donnerstag, 17. Januar 2013
Mittwoch, 16. Januar 2013
Hinundher
Ich möchte gern älter werden.
(In Wahrheit will ich es nicht)
Ich möchte gern weise werden.
(Dann leidet mein Gesicht)
Ich möchte mich nicht mehr verlieben.
(Aber Liebe ist schön)
Ich hätte gern besser geschrieben.
(Das hieße von mir absehn)
Ich bin hin und her gerissen.
(Nicht mehr jung und noch nicht alt)
Was nützen mir Weisheit und Wissen.
(Bei Mondschein verloren im Wald)
(Eva Strittmatter)
Dienstag, 15. Januar 2013
A Prayer
Refuse to fall down.
If you cannot refuse to fall down,
refuse to stay down.
If you cannot refuse to stay down,
lift your heart toward heaven,
and like a hungry beggar,
ask that it be filled,
and it will be filled.
You may be pushed down.
You may be kept from rising.
But no one can keep you
from lifting your heart
toward heaven---
only you.
It is in the middle of misery
that so much becomes clear.
The one who says nothing good
came of this,
is not yet listening.
(Clarissa Pinkola Estes)
(Clarissa Pinkola Estes)
Montag, 14. Januar 2013
Anche tu sei l'amore.
Sei di sangue e di terra
come gli altri.
Cammini
come chi non si stacca
dalla porta di casa.
Guardi come chi attende
e non vede.
Sei terra
che dolora e che tace.
Hai sussulti e stanchezze,
hai parole - cammini
in attesa. L'amore
è il tuo sangue - non altro
(Cesare Pavese)
You, too, are love. You're made of blood and earth like the others. But you walk like someone who never leaves the door of her house. You gaze like someone who waits too intently to see. You are the earth that grieves and is silent.
Yet something heaves in you, something gets tired, something makes words. You walk even though you're standing still. What you must learn is that love is your own blood. It can be nothing else.
(Cesare Pavese)
Was wahr ist
Was wahr ist, streut nicht Sand in deine Augen,
was wahr ist, bitten Schlaf und Tod dir ab
als eingefleischt, von jedem Schmerz beraten,
was wahr ist, rückt den Stein von deinem Grab.
Was wahr ist, so entsunken, so verwaschen
in Keim und Blatt, im faulen Zungenbett
ein Jahr und noch ein Jahr und alle Jahre-
was wahr ist, schafft nicht Zeit, es macht sie wett.
Was wahr ist, zieht der Erde einen Scheitel,
kämmt Traum und Kranz und die Bestellung aus,
es schwillt sein Kamm und voll gerauften Früchten
schlägt es in dich und trinkt dich gänzlich aus.
Was wahr ist, unterbleibt nicht bis zum Raubzug,
bei dem es dir vielleicht ums Ganze geht.
Du bist sein Raub beim Aufbruch deiner Wunden;
nichts überfällt dich, was dich nicht verrät.
Es kommt der Mond mit den vergällten Krügen.
So trink dein Maß. Es sinkt die bittre Nacht.
Der Abschaum flockt den Tauben ins Gefieder,
wird nicht ein Zweig in Sicherheit gebracht.
Du haftest in der Welt, beschwert von Ketten,
doch treibt, was wahr ist, Sprünge in die Wand.
Du wachst und siehst im Dunkeln nach dem Rechten,
dem unbekannten Ausgang zugewandt.
(Ingeborg Bachmann)
Sonntag, 13. Januar 2013
Samstag, 12. Januar 2013
Meine Mutter
War sie der große Engel,
Der neben mir ging?
Oder liegt meine Mutter begraben
Unter dem Himmel von Rauch -
Nie blüht es blau über ihrem Tode.
Wenn meine Augen doch hell schienen
Und ihr Licht brächten.
Wäre mein Lächeln nicht versunken im Antlitz,
Ich würde es über ihr Grab hängen.
Aber ich weiß einen Stern,
Auf dem immer Tag ist;
Den will ich über ihre Erde tragen.
Ich werde jetzt immer ganz allein sein
Wie der große Engel,
Der neben mir ging.
(Else Lasker-Schüler)
Freitag, 11. Januar 2013
Geduld ist für den Geist das Schwerste. Es ist das Schwerste und ist das Einzige, was zu lernen sich lohnt. Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen, braucht den Glauben an langfristige Dinge und Prozesse von viel längerer Dauer, als ein einzelnes Leben dauert, Glauben an Zusammenhänge und Dinge, die keiner Einsicht eines Einzelnen zugänglich sind. Geduld' sage ich, und könnte ebenso gut sagen Glauben, Gottvertrauen, Weisheit, Kindlichkeit, Einfalt."
(Hermann Hesse)
Mittwoch, 9. Januar 2013
Stell dich mitten in den Regen,
glaub an seinen Tropfen Segen.
Spinn dich in das Rauschen ein
und versuche gut zu sein.
Stell dich mitten in den Wind
glaub an ihn und sei ein Kind.
Lass den Sturm in dich hinein
und versuche gut zu sein.
Stell dich mitten in das Feuer,
glaub an dieses Ungeheuer
in des Herzens rotem Wein
und versuche gut zu sein.
(Wolfgang Borchert)
Dienstag, 8. Januar 2013
Sprachlos
Erst kennt man sich mit den Worten nicht aus
Und später nicht mehr mit dem Leben.
Noch immer ist es das selbe Haus.
Doch nun sieht man den Abgrund daneben.
Also wie sich halten? Von Tag zu Tag
Seine Pflicht tun. Doch was ist die Pflicht?
Wir sind nicht mehr sicher. Wir urteilen zag.
Und was kommt, das wissen wir nicht.
Von Altersweisheit keine Spur.
Der Sinn ist nicht zu verstehen.
Eine kleine Güte. Ein Lächeln nur.
Und einfach weitergehen.
(Eva Strittmatter)
Montag, 7. Januar 2013
Verschneit der Weg,
Vom Wind verweht.
Wegweiser stehn und weisen,
Wo meine Strasse geht.
So still der Wald,
In weissen Schleiern
Still und kalt.
Schneeflocken wehen durch die Luft –
Kein Menschenlaut,
Kein Vogel ruft.
Der Schnee webt mir ein weisses Kleid,
Ich wandre still, ich wandre weit,
Mag keinen Weiser am Wege sehn,
Mag meine eigene Strasse gehn
Im weissen Winterfrieden.
(Thekla Lingen)
Sonntag, 6. Januar 2013
Samstag, 5. Januar 2013
The Bodies of Grownups
The bodies of grownups
come with stretchmarks and scars,
faces that have been lived in,
relaxed breasts and bellies,
backs that give trouble,
and well-worn feet:
flesh that is particular,
and obviously mortal.
They also come
with bruises on their hearts,
wounds they can't forget,
and each of them
a company of lovers in their soul
who will not return
and cannot be erased.
And yet I think there is a flood of beauty
beyond the smoothness of youth;
and my heart aches for that grace of longing
that flows through bodies
no longer straining to be innocent,
but yearning for redemption.
(Janet Morely)
Freitag, 4. Januar 2013
Regen
Der Regen geht als eine alte Frau
mit stiller Trauer durch das Land.
Ihr Haar ist feucht, ihr Mantel grau,
und manchmal hebt sie ihre Hand
und klopft verzagt an Fensterscheiben,
wo die Gardinen heimlich flüstern.
Das Mädchen muss im Hause bleiben
und ist doch grade heut so lebenslüstern!
Da packt der Wind die Alte bei den Haaren,
und ihre Tränen werden wilde Kleckse.
Verwegen lässt sie ihre Röcke fahren
und tanzt gespensterhaft wie eine Hexe!
(Wolfgang Borchert)
Donnerstag, 3. Januar 2013
STARFISH
This is what life does. It lets you walk up to
the store to buy breakfast and the paper, on a
stiff knee. It lets you choose the way you have
your eggs, your coffee. Then it sits a fisherman
down beside you at the counter who says, Last night
the channel was full of starfish. And you wonder,
is this a message, finally, or just another day?
Life lets you take the dog for a walk down to the
pond, where whole generations of biological
processes are boiling beneath the mud. Reeds
speak to you of the natural world: they whisper,
they sing. And herons pass by. Are you old
enough to appreciate the moment? Too old?
There is movement beneath the water, but it
may be nothing. There may be nothing going on.
And then life suggests that you remember the
years you ran around, the years you developed
a shocking lifestyle, advocated careless abandon,
owned a chilly heart. Upon reflection, you are
genuinely surprised to find how quiet you have
become. And then life lets you go home to think
about all this. Which you do, for quite a long time.
Later, you wake up beside your old love, the one
who never had any conditions, the one who waited
you out. This is life's way of letting you know that
you are lucky. (It won't give you smart or brave,
so you'll have to settle for lucky.) Because you
stopped when you should have started again.
So life lets you have a sandwich, and pie for your
late night dessert. (Pie for the dog, as well.) And
then life sends you back to bed, to dreamland,
while outside, the starfish drift through the channel,
with smiles on their starry faces as they head
out to deep water, to the far and boundless sea.
(Eleanor Lerman)
Mittwoch, 2. Januar 2013
Eine Neujahrsansprache
Jeder Mensch höre auf sein Gewissen! Das ist möglich. Denn er besitzt eines. Diese Uhr kann man weder aus Versehen verlieren noch mutwillig zertrampeln. Diese Uhr mag leiser oder lauter ticken – sie geht stets richtig.
Nur wir gehen manchmal verkehrt.
Jeder Mensch suche sich Vorbilder! Denn es existieren welche. Und es ist unwichtig, ob es sich dabei um einen großen toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz aus Braunschweig handelt, wenn es nur ein Mensch ist, der im gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken das gesagt und getan hätte, wovor wir zögern. Das Vorbild ist ein Kompass, der sich nicht irrt und uns Weg und Ziel weist.
Jeder Mensch gedenke immer seiner Kindheit! Das ist möglich. Denn er hat ein Gedächtnis. Die Kindheit ist das stille, reine Licht, das aus der eigenen Vergangenheit tröstlich in die Gegenwart und Zukunft hinüberflutet. Sich der Kindheit wahrhaft erinnern, das heißt: plötzlich und ohne langes Überlegen wieder wissen, was echt und falsch, was gut und böse ist. Die meisten vergessen ihre Kindheit wie einen Schirm und lassen sie irgendwo in der Vergangenheit stehen. Und doch können nicht vierzig, nicht fünfzig spätere Jahre des Lernens und Erfahrens den seelischen Feingehalt des ersten Jahrzehnts aufwiegen. Die Kindheit ist unser Leuchtturm.
Jeder Mensch erwerbe sich Humor! Das ist nicht unmöglich. Denn immer und überall ist es einigen gelungen. Der Humor rückt den Augenblick an die richtige Stelle. Er lehrt uns die wahre Größenordnung und die gültige Perspektive. Er macht die Erde zu einem kleinen Stern, die Weltgeschichte zu einem Atemzug und uns selber bescheiden. Das ist viel.
Bevor man das Erb- und Erzübel, die Eitelkeit, nicht totgelacht hat, kann man nicht beginnen, das zu werden, was man ist: ein Mensch.“
(Erich Kästner)
Dienstag, 1. Januar 2013
“I hope that in this year to come, you make mistakes.
Because if you are making mistakes, then you are making new things, trying new things, learning, living, pushing yourself, changing yourself, changing your world. You're doing things you've never done before, and more importantly, you're doing something.
So that's my wish for you, and all of us, and my wish for myself. Make new mistakes. Make glorious, amazing mistakes. Make mistakes nobody's ever made before. Don't freeze, don't stop, don't worry that it isn't good enough, or it isn't perfect, whatever it is: art, or love, or work, or family, or life.
Whatever it is you're scared of doing, do it.
Make your mistakes, next year and forever.”
(Neil Gaiman)
Abonnieren
Posts (Atom)