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Donnerstag, 15. September 2016

Hin und wieder hat das Schicksal 
Ähnlichkeit mit einem örtlichen Sandsturm, 
der unablässig die Richtung wechselt. 
Sobald du deine Laufrichtung änderst, um ihm auszuweichen, 
ändert auch der Sturm seine Richtung, um dir zu folgen. 

Eigentlich bist der Sandsturm du selbst. Etwas in dir. 
Also bleibt dir nichts anderes übrig, als dich damit abzufinden 
und, so gut es geht, einen Fuss vor den anderen zu setzen, 
Augen und Ohren fest zu verschließen, damit kein Sand eindringt, 
und dich Schritt für Schritt herauszuarbeiten. 

Vielleicht scheint dir auf diesem Wege weder Sonne noch Mond, 
vielleicht existiert keine Richtung und nicht einmal die Zeit. 
Nur winzige, weiße Sandkörner, wie Knochenmehl, 
wirbeln bis hoch hinauf in den Himmel. 
So sieht der Sandsturm aus, den ich mir vorstelle.

Natürlich kommst du durch. Durch diesen tobenden Sandsturm.
Und wenn der Sandsturm vorüber ist, wirst du kaum begreifen können, 
wie du ihn durchquert und überlebt hast. 
Du wirst auch nicht sicher sein, ob er wirklich vorüber ist. 

Nur eins ist sicher: 
Derjenige, der aus dem Sandsturm kommt, 
ist nicht mehr derjenige, der durch ihn hindurchgegangen ist.


(Haruki Murakami , aus: Kafka am Strand )